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Grünbein, Durs

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* 9. 10. 1962 in Dresden

Der Sohn eines Ingenieurs und einer Chemikerin hatte zunächst das Ziel Medizin zu studieren, was das staatliche Auswahlverfahren verhinderte. Das Studium der Theaterwissenschaften brach er ab und lebte ab 1987 als freier Schriftsteller in Ost-Berlin. Der erste Gedichtband (Grauzone morgens) erschien 1988 in der BRD. 1991 folgte der Band Schädelbasislektion, der um die historische Situation des Mauerfalls kreist und von der Kritik als „Literaturereignis“ gefeiert wurde. Der Band Den Teuren Toten. 33 Epitaphe (1994) stellt in einem Nachwort einen fiktiven Autor vor, der die in der Antike gepflegte Kunst des Epitaphs zu heutigen Pressemeldungen in Beziehung setzt und das veränderte Verhältnis zum Tod über die Jahrhunderte erforscht. Zahlreiche Essays versammelt der Band Galilei vermisst Dantes Hölle und bleibt an den Maßen hängen. 1999 folgte der Gedichtband Nach den Satiren, der thematisch – ebenso wie Das erste Jahr (2001), einem Tagebuch vom Beginn des neuen Jahrtausends – 2000 Jahre Menschheitsgeschichte umfasst. 2003 erschien als Vorabdruck in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung das in 42 Abschnitte gegliederte Erzählgedicht Vom Schnee oder Descartes in Deutschland über den französischen Philosophen im Kriegswinter 1619 und seinen fundamentalen Satz „Cogito ergo sum“ (Ich denke, also bin ich). 2004 erschien An Seneca. Postskriptum, 2005 die Gedichtsammlung Porzellan. Poem vom Untergang meiner Stadt und 2005 Der Misanthrop auf Capri, Historien und Gedichte. Zu Grünbeins Auszeichnungen gehören u. a. der Bremer Literaturpreis (1992), der Georg-Büchner-Preis (1995), der Friedrich-Nietzsche-Preis des Landes Sachsen-Anhalt (2004), der Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (2005) und der Berliner Literaturpreis (2006).


Quelle: Ernst Klett Verlag GmbH
Ort: Stuttgart
Quellendatum: 2010

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