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Lasker-Schüler, Else (eigtl. Elisabeth L.-S., geb. Schüler)

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* 11. 2. 1869 in Elberfeld, heute Wuppertal)
† 22. 1. 1945 in Jerusalem


Die Enkelin eines Rabbiners und Tochter eines jüd. Architekten wuchs in großbürgerlichen Verhältnissen auf. 1894–99 war sie mit dem Arzt Berthold Lasker verheiratet, 1901–12 mit Herwarth Walden, dessen Zeitschrift und Galerie „Der Sturm“ den Mittelpunkt des Berliner Expressionismus bildeten; dazwischen lag das Zusammenleben mit dem Dichter-Vaganten Peter Hille, der Lasker-Schüler als Lyrikerin entdeckte. 1909 erschien ihr Drama Die Wupper (U 1919), die Darstellung des Zerfalls der Fabrikantenfamilie Sonntag als Modell des Zusammenbruchs der wilhelminischen Gesellschaft. Der „Liebesroman“ Mein Herz (1912) spiegelt in Briefen an Walden das aus kritischer Beobachtung und spielerischer Imagination gespeiste Lebensgefühl der „Dichterin von Arabien, Prinzessin von Bagdad, Enkelin des Scheiks“; als „Prinz Jussuf“ verkörperte sie inmitten der Berliner Boheme die Freiheit der Fantasie. Zu ihren Freunden und Förderern gehörten Benn, Kraus, Werfel sowie die Maler Oskar Kokoschka und Franz Marc. 1920 war sie in der Anthologie Menschheitsdämmerung mit 12 Gedichten vertreten, 1932 erhielt sie den Kleist-Preis. 1933 mit Publikationsverbot belegt, emigrierte Lasker-Schüler in die Schweiz und lebte ab 1937 in Palästina. Hier erschien 1943 als lyrisches Vermächtnis der Gedichtband Mein blaues Klavier.

Gedichtbände: Styx (1902), Der siebente Tag (1905), Meine Wunder (1911), Hebräische Balladen (1913), Theben (mit 10 Lithographien Lasker-Schülers, 1923), Mein blaues Klavier (1943). – Erzählungen: Slg. Die Nächte Tino von Bagdads (1908), Slg. Der Prinz von Theben (1914), Arthur Aronymus. Die Geschichte meines Vaters (1932).


Quelle: Ernst Klett Verlag GmbH
Ort: Stuttgart
Quellendatum: 2009

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