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Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von

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* 1621/22 in Gelnhausen
† 17. 8. 1676 in Renchen (Lkr. Kehl)

Der Sohn eines Gastwirts, Schüler der lutherischen Pfarrschule in Gelnhausen, wurde nach der Verwüstung seiner Heimatstadt durch Kroaten in span. Dienst (1634) in die Kriegsereignisse des Dreißigjährigen Kriegs verwickelt (1638 Teilnahme an der Schlacht bei Wittenweil). Im Regiment des kaiserlichen Obersts Freiherr von Schauenburg brachte er es zum Regimentsschreiber; in diese Zeit fällt wohl seine Konversion zum Katholizismus. 1649 heiratete er in Offenburg und gab bald darauf seine militärische Laufbahn auf. Bis 1660 diente er den Herren von Schauenburg in Gaisbach im oberen Renchtal als Verwalter; zugleich erwarb er Grundbesitz und führte ein Wirtshaus. 1662–65 stand er als Burgvogt im Dienst eines Arztes, durch den er zu Straßburger literarischen Gesellschaften in Beziehung trat. Im Dienst des Bischofs von Straßburg versah er ab 1667 das Schultheißenamt in Renchen.

Ebenfalls 1667 trat Grimmelshausen als Schriftsteller an die Öffentlichkeit (Der satirische Pilgram, angekündigt 1665; Exempel unveränderlicher Vorsehung Gottes / unter der Historie des keuschen Josephs in Ägypten vorgestellt). Dem überaus erfolgreichen Roman Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch (1669) folgten als weitere „Simpliciaden“ 1670 Trutz Simplex oder Ausführliche und wunderseltsame Lebensbeschreibung der Erzbetrügerin und Landstörzerin Courasche (Grundlage für Brechts Drama „Mutter Courage und ihre Kinder“) und Der seltsame Springinsfeld, 1672 Das wunderbarliche Vogel-Nest (2. Teil 1675). 1671 setzte sich Grimmelshausen mit Simplicissimi Prahlerei und Gepränge mit seinem teutschen Michel für die Reinheit der dt. Sprache ein.

Sie finden hier online folgende Texte von Johann (Hans) Jakob Christoffel von Grimmelshausen: