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Wille, Bruno

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* 6. 2. 1860 in Magdeburg
† 31. 8. 1928 in Aeschach bei Lindau am Bodensee


Er war ein Prediger, Philosoph, Journalist und Schriftsteller. Ab 1881 Studium der Theologie in Bonn, wechselte aber schon bald zur Mathematik, Physik und Philosophie. Schüler von Joseph Dietzgen, der ihn mit dem Marxismus vertraut machte. Er wurde zum Sprecher eines anarchistischen Flügels innerhalb der Sozialdemokratischen Partei. 1890 gründete er zusammen mit Wilhelm Bölsche die Freie Volksbühne in Berlin, deren Ziel es war, Theateraufführungen für die unterprivilegierten, einfachen Arbeiter zu veranstalten. 1892 gründete er, nachdem er nach Auseinandersetzungen mit August Bebel und Franz Mehring über die Rolle des freien Individuums aus der Sozialdemokratischen Partei ausgeschlossen wurde, die Neue Freie Volksbühne. Wille verteidigte in seiner „Philosophie der Befreiung“ anarchistische Positionen. Gemeinsam mit Wilhelm Bölsche zählte er außerdem zu den Initiatoren des Friedrichshagener Dichterkreises. Durch den preußischen Kultusminister wurde ein Berufsverbot gegen ihn wegen freiheitlicher Umtriebe erlassen, 1895 wurde er verhaftet und interniert. 1901 gründete Wille, wieder gemeinsam mit Bölsche, die der Bildung der Arbeiter verpflichtete Freie Hochschule in Friedrichshagen.
Werke u. a.: Der Ewige und seine Masken (1929); Der Maschinenmensch und seine Erlösung (1930); Philosophie der Liebe (1930).


Quelle: Ernst Klett Verlag GmbH
Ort: Stuttgart
Quellendatum: 2009

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