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Ibsen, Henrik Johan

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* 20. 3. 1828 in Skien/Norwegen
† 23. 5. 1906 in Christiania (der damalige Name des späteren Oslo)


Der norwegische Schriftsteller und Dramatiker wurde als Sohn einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie geboren. Nachdem der Vater allerdings Bankrott anmelden musste, wurde die Familie von der sogenannten besseren Gesellschaft geächtet. Diese einschneidende Situation erlebte Ibsen als 8-Jähriger, sie wurde später in seinen Dramen zu einem seiner Hauptthemen. Zunächst erlernte Ibsen jedoch den Beruf des Apothekers. Im Revolutionsjahr 1848 verfasste er das Schauspiel Catilina, das 1850 veröffentlicht wurde und eine Abrechnung mit der antiken Gesellschaft Roms darstellt. Im November 1851 wird er zum Hausdichter und künstlerischer Leiter des Norske Theaters in Bergen berufen, das sich die Entwicklung eines norwegischen Nationaltheaters auf die Fahnen geschrieben hatte. In dieser Zeit entstanden u.a. die nationalromantischen Dramen Die Johannisnacht (Uraufführung 1853), Frau Inger auf Östrot (Uraufführung 1855) und Das Fest auf Solhaug (Uraufführung 1856). 1857 wurde ihm die Leitung des Kristiania Norske Theater in Christiania (Oslo) übertragen. Nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch dieses Hauses verließ Ibsen verbittert Norwegen und ging ins „freiwillige Exil“ zunächst nach Italien (Rom), dann nach Deutschland (Dresden, München). Er verfasste nunmehr seine wohl bedeutendste Bühnenwerke: Brand (1866, Uraufführung 1885) und Peer Gynt (1867, Uraufführung 1876, musikalische Vertonung von Edvard Grieg). Es folgten Nora oder Ein Puppenheim (1879), Gespenster (1881) und Die Wildenten (Uraufführung 1884) u.v.m.
In all seinen Dramen setzt er sich vor allem mit der bürgerlichen „Lebenslüge“, mit der bürgerlichen Doppelmoral auseinander. Henrik Ibsen gilt heute als einer der bedeutendsten norwegischen Dramatiker überhaupt.


Quelle: Ernst Klett Verlag GmbH
Ort: Stuttgart
Quellendatum: 2009

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