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Bobrowski, Johannes

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* 9. 4. 1917 in Tilsit, heute Sowjetsk
† 2. 9. 1965 in Ost-Berlin


Dem in Königsberg abgelegten Abitur folgte in Berlin ein Studium der Kunstgeschichte. Als Anhänger der Bekennenden Kirche gehörte Bobrowski dem Widerstand an. 1939 wurde er zum Militärdienst eingezogen, 1949 kehrte er aus russ. Kriegsgefangenschaft nach Ost-Berlin zurück. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit leitete er das Lektorat des Union-Verlags.
In Bobrowskis Lyrik wirken Eindrücke der im litau.-dt. Grenzgebiet verbrachten Jugend nach; erste Gedichte entstanden 1941, veranlasst durch das Erleben der russ. Landschaft. Die zumeist in freien Rhythmen gestalteten Texte gründen auf „ein ungebrochenes Vertrauen zur Wirksamkeit (…) des Verses, der wahrscheinlich wieder mehr Zauberspruch, Beschwörungsformel wird werden müssen“. Als Romancier setzte sich Bobrowski in Beschreibungsversuchen mit seiner dt. Heimatgeschichte auseinander, mit dem Verhalten der „Herrenmenschen“ gegenüber Polen, Juden, Zigeunern; mit der Schilderung der Radikalisierung Mitte der 1930er Jahre ist im Roman Litauische Claviere die Biografie des litau., im 18. Jahrhundert lebenden Dichters Donelaitis in einer spezifischen Form perspektivischen Erzählens verschränkt.
1962 wurde Bobrowski mit dem Preis der „Gruppe 47“ ausgezeichnet, 1965 mit dem Heinrich-Mann-Preis der DDR.


Quelle: Ernst Klett Verlag GmbH
Ort: Stuttgart
Quellendatum: 2009

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