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Schubart, Christian Friedrich Daniel

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* 24. 3. 1739 in Obersontheim bei Schwäb. Hall
† 10. 10. 1791 in Stuttgart


Der Sohn eines Kantors und Theologen studierte 1758–60 in Erlangen Theologie, widmete sich jedoch vor allem der Musik und Literatur; 1769 wurde er in der württemberg. Residenz Ludwigsburg Organist und Hofkapellmeister. 1773 wegen „lockeren Lebenswandels“ und der Beleidigung eines Höflings des Landes verwiesen, führte er ein unstetes Wanderleben; 1774 gründete er in Augsburg die von ihm selbst verfasste, gegen Klerikalismus und Absolutismus gerichtete Teutsche Chronik. Die 1775 erschienene Erzählung Zur Geschichte des menschlichen Herzens dürfte Schiller zu seinem Drama Die Räuber angeregt haben, im selben Jahr trat Schubart mit seinem Freiheitslied eines Kolonisten für die Unabhängigkeit der engl. Kolonisten in Amerika ein. 1777 ließ Herzog Karl Eugen den „Freidenker“ aus der Freien Reichsstadt Ulm auf württemberg. Gebiet (Blaubeuren) locken, verhaften und ohne Gerichtsurteil auf dem Hohenasperg bei Ludwigsburg einkerkern (bis 1787; Schiller besuchte ihn Ende 1781). Der Verkauf württemberg. Regimenter an die Holländ.-Ostind. Kompanie zum Einsatz gegen die Engländer in Südafrika veranlasste 1787 die Kaplieder. Nachdem die Hofdruckerei 1785/86 Schubarts Sämtliche Gedichte veröffentlicht hatte, wurde der „gezähmte“ Dichter Theater- und Musikdirektor des Stuttgarter Hofes.


Quelle: Ernst Klett Verlag GmbH
Ort: Stuttgart
Quellendatum: 2009

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