Lexikon
Ausländer, Rose (eigtl. Rosalie A., geb. Scherzer)
Drucken* 11. 5. 1907 in Czernowitz (Bukowina)
† 3. 1. 1988 in Düsseldorf
Die Lyrikerin jüd. Herkunft wanderte, nach einem Literatur- und Philosophiestudium, 1921 in die USA aus und kehrte 1931 in ihre (ab 1918 rumän.) Heimatstadt zurück. Nach Essays über Platon, Spinoza und Freud erschien 1939 ihr erster Gedichtband: Der Regenbogen. Die Naziherrschaft in der Ukraine (1941–44) überlebte sie mit ihrer schwer kranken Mutter „im Kellerversteck“. 1946–63 lebte sie erneut in den USA, 1965 ließ sie sich in Düsseldorf nieder. Freundschaft verband sie mit Celan, dem sie 1944 in Czernowitz und 1957 in Paris begegnete. Ein Grundthema ihrer in freien Rhythmen gestalteten Gedichte ist die Überwindung der traumatisch erfahrenen Heimatlosigkeit („Mein Vaterland ist tot / sie haben es begraben / im Feuer / / Ich lebe / in meinem Mutterland / Wort“, Mutterland, 1978).
Gedichtbände: Blinder Sommer (1965), Inventar (1972), Ohne Visum (1974), Noch ist Raum (1976), Aschensommer (1978), Einverständnis (1980), Mein Atem heißt jetzt (1981).
Quelle: Ernst Klett Verlag GmbH
Ort: Stuttgart
Quellendatum: 2009
Ort: Stuttgart
Quellendatum: 2009