TERRA-Online / Realschule

Infoblatt Vegetationszonen der Erde


Vegetationszonen der Erde im Überblick



Vegetationszonen der Erde (Klett)


Begriff Vegetationszone

Der Begriff Vegetationszone bezeichnet einen Raum, der sich aufgrund seiner natürlichen Vegetation bzw. der vorhandenen Pflanzengesellschaften von anderen Räumen unterscheidet und meist äquatorparallel verläuft.

Dabei kann jeder Vegetationszone eine bestimmte Vegetationsformation zugeordnet werden. Sie besteht meist aus einer charakteristischen Gruppe von Pflanzen (Bäumen, Sträuchern, Kräutern und Gräser), die oft zusammen auftreten und in dieser Kombination typische Gesellschaften bilden.

Zwischen den Vegetationszonen und den Klimazonen der Erde besteht eine enge Verbindung, da die Vegetation in hohem Maße von den Klimafaktoren Niederschlag, Temperatur und Luft beeinflusst wird. Deshalb gibt es fließende Übergänge zwischen einzelnen Vegetationszonen. Eine Abgrenzung wird auch durch den Einfluss des Menschen auf die Pflanzenwelt erschwert. Seine Eingriffe in die Natur (besonders durch die Landwirtschaft und den Städtebau in den Ballungsräumen) sind von erheblichen Ausmaßen. Die potenzielle natürliche Vegetation eines Raumes wird immer weiter zurück gedrängt und somit weitgehend verändert.

Die Erforschung der Vegetation auf den Kontinenten hat eine lange Tradition. In einer ersten Forschungsphase ging es ausschließlich darum, die Verbreitung von Pflanzen in Abhängigkeit von klimatischen, geologischen und geographischen Faktoren zu ermitteln.

Heute stehen im Mittelpunkt des Interesses der Forscher häufig die Fragen nach dem Verlauf der Evolution und der Anpassung an extreme Standortbedingungen. Außerdem interessieren die strukturelle Erforschung der Ökosysteme in den einzelnen Vegetationszonen und die spezifischen Wechselwirkungen zwischen den vorkommenden Organismen (Pflanze, Tier, Mensch).

Daher wird der Begriff Vegetationszone zunehmend durch den Begriff der Ökozone ersetzt, der durch die Kombination bei der Betrachtung der einzelnen Faktoren (Klima, Boden, Vegetation, Tier, Mensch) die Gliederung der Erdoberfläche besser zur Geltung bringt und ein Vergleich der einzelnen Zonen erleichtert.

Da es sich bei den Vegetationszonen der Erde um theoretische Unterteilungen handelt, gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Abgrenzungsmöglichkeiten. Meist wird eine Einteilung nach den klimatischen Verhältnissen vorgenommen und eine entsprechende Unterscheidung in sechs oder sieben, meist in neun oder noch mehr Zonen (je nach Autor) vorgenommen.

Dabei hat sich der Ansatz bewährt, die Gesamtheit der Vegetation entsprechend den Hauptklimaten der Erde in neun Vegetationszonen zu untergliedern. Auch die nachfolgende Einteilung, die sich an Michael Richter anlehnt, greift diese Gliederungsmöglichkeit auf.

Die wichtigsten Vegetationszonen (mit Klimaeinteilung) sind von den Polen zum Äquator:

1. Die Zone der arktischen Tundra und Eiswüsten (polar, subpolar)

2. Die Zone der Borealen Nadelwälder (kalt gemäßigt, boreal)

3. Die Zone der winterkalten Steppen und Wüsten (kühl gemäßigt, wechselfeucht)

4. Die Zone der sommergrünen Laub- und Mischwälder (kühl gemäßigt, immerfeucht)

5. Die Zone der immergrünen Hartlaubgewächse (subtropisch, wechselfeucht)

6. Die Zone der subtropischen Feucht- und Lorbeerwälder (subtropisch, immerfeucht)

7. Die Zone der Wüsten und Halbwüsten (subtropisch, trocken)

8. Die Zone der Savannen und Trockenwälder (tropisch, wechselfeucht)

9. Die Zone der Tropischen Regenwälder (tropisch, immerfeucht)


Klimafaktoren

Das Klima ist nicht überall gleich ausgeprägt. Verschiedene Faktoren verursachen, dass beispielsweise am Nordpol ein anderes Klima als am Äquator oder in München ein anderes Klima als in Hamburg existiert. Zu diesen Klimafaktoren zählt u. a. die geographische Breite: In hohen geographischen Breiten ist es kälter als in niedrigen, da die gleiche Menge Sonnenstrahlen an den Polen eine viel größere Fläche beleuchten muss als am Äquator. Die Ursache dafür liegt im Einfallswinkel der Sonnenstrahlen. Durch den großen Einfallwinkel am Äquator fällt dort die Erwärmung höher aus.


Literatur

Richter, Michael (2001): Vegetationszonen. Gotha.
Walther, Heinrich (1990): Vegetation und Klimazonen. Stuttgart, 6. Auf. (UTB).
Klink, Hans-Jürgen (1996): Vegetationsgeographie. Braunschweig, 2. Auf. (Geographisches Seminar).
Schultz, Jürgen (1995): Die Ökozonen der Erde. Stuttgart, 2. Auf. (UTB).
Frey, Wolfgang (1998): Lehrbuch der Geobotanik. Stuttgart.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Susanne Heise
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2012
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 19.05.2012