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Bildungsprozesse bodenartiger Formen in Wüstengebieten


In extremen Wüstengebieten kann es infolge Feuchtemangels, des Fehlens von Vegetation und demzufolge auch von organischer Bodensubstanz im echten Sinne keine "bodenbildenden" Prozesse geben.
Da aber große Gebiete trotzdem nicht völlig pflanzenleer sind, verstreut vorkommende Grasbüschel und Sträucher beobachtet werden können, sind vor allem in den Randwüsten schwache Humusfärbungen (maximal 0,5 % Humus) im oberen Profilteil zu beobachten. Außerdem treten noch reichlich CaCO3 und CaSO4 auf. Da man zudem noch meist rötlich gefärbte Bodenreste, die im heutigen Klima nicht entstanden sein können, finden kann, spricht man von Wüstenrohböden ("Yerma") mit fossilen Bodenresten. Örtlich treten in Senken noch bestimmte Salzböden auf. In den Gebieten, in denen bodenfreie Oberflächen dominieren (Dünen, Flugsandfelder, Kies- und Steinwüsten), gibt es keine „echten“ Böden, sondern vorwiegend bodenartige Formen: Lockere Rohböden der Wüste, Steinpflaster-Wüstenböden ("Hamada"), Sandwüsten- und Salzstaubböden sowie Wüstenkrustenböden.


Quelle: Lehrbuch der Allgemeinen physischen Geographie
Autor: Manfred Hendl, Herbert Liedtke (Hrsg.)
Verlag: Klett-Perthes
Ort: Gotha
Quellendatum: 1997
Seite: 280/81
Bearbeitungsdatum: 17.05.2006
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