Infoblatt Organisation der Logistik


Verschiedene Methoden des Transportes und der Lagerung von Gütern

Der Begriff Logistik tauchte verstärkt in den 1980er in der Wirtschaftssprache auf und ist seitdem in aller Unternehmermunde. Das Wort Logistik ist eine aus dem militärischen Sprachgebrauch entlehnte Bezeichnung für denjenigen Bereich der Wirtschafts- und Verkehrswissenschaft, der sich mit dem Transport und der Lagerung von Gütern beschäftigt. Die dazu gehörigen Planungs- und Steuerungsvorgänge fallen ebenfalls unter die Kategorie Logistik. Mit den Möglichkeiten der Logistik sollen deutlich die Kosten gesenkt, die Reaktionszeit auf Kundenwünsche verkürzt und die Belieferungsqualität verbessert werden. Tatsächlich hinterlässt die Umsetzung von Logistikkonzepten immer zahlreichere, tiefere und nachhaltigere Spuren in der Unternehmenswelt und der globalen Wirtschaft. Der Wirtschaftsbereich Logistik besteht aus mehreren Subsystemen (z. B. Beschaffungslogistik, Verteilungslogistik, Produktionslogistik, Entsorgungslogistik), die je nach Bedarf in eine logistische Kette integriert werden. Diese logistische Kette hat zum Ziel, Schnittstellen zwischen den Subsystemen miteinander zu verbinden und abzustimmen und Prozessabläufe systemübergreifend zu steuern. Mittlerweile befindet sich die Logistik in einer Phase der weltweiten Integration von Wertschöpfungsketten und einer Verknüpfung selbiger zu globalen Netzwerken. Häufig klingen Logistikkonzepte sehr abstrakt, ob nun innerbetriebliche oder unternehmensexterne Vorgänge gemeint sind. Für die Beschreibung der logistischen Wertschöpfungskette werden in der Fachsprache oft Anglizismen und Abkürzungen verwendet, die sich nicht immer unmittelbar erschließen. Die wichtigsten Begriffe der Organisation des Logistikwesens, die wiederholt im Zusammenhang mit der Transport- und Lagerbranche auftauchen, werden hier in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt.


Begegnungsverkehr

Zwei Transportmittel fahren zeitlich abgestimmt aufeinander zu. Am Treffpunkt tauschen sie dann ihre Transportobjekte untereinander aus.


Consolidation point

Consolidation point bedeutet auf Deutsch Sammelpunkt und beschreibt einen logistischen Knotenpunkt, wo mehrere Einzellieferungen zu einer Gesamtlieferung zusammengestellt werden.


Container

Ein Container ist ein genormter Behälter für den Transport und die Aufbahrung von Gütern. Die sog. ISO-Container stellen den wohl bekanntesten Containertyp dar. In ihnen wird ein großer Teil des Warenhandels abgewickelt. Von Vorteil ist hier, dass die Container wegen ihrer genormten Form mit den verschiedensten Transportmitteln (Seeschiffe, Binnenschiffe, Eisenbahn, LKW) befördert werden können und schnell umgeschlagen werden.


Global Sourcing

Global Sourcing beschreibt den weltweiten Bezug von Arbeit, Energie, Rohstoffen, Ausgangsmaterialien und Vorprodukten nach Gunst des Angebots.


Güterverkehrszentrum

Wichtige Pfeiler des modernen Logistikwesens sind die Güterverkehrszentren (GVZ). An einem verkehrsgünstig gelegenen Standort erfolgt hier die lokale Zusammenführung von Verkehrs-, Logistik- und Dienstleistungsunternehmen. Verkehrsgünstig gelegen heißt, dass das GVZ an einer Schnittstelle möglichst vieler Verkehrsträger des Nah- und Fernverkehrs gelegen sein muss. Voraussetzung für den Umschlag der Güter ist eine Umschlaganlage für den kombinierten Verkehr (Straße, Schiene, ggf. Wasser und/oder Luft).


Güterverteilzentrum

Ein Güterverteilzentrum ist ein von einem oder mehreren Unternehmen betriebenes großflächiges Lagersystem. Vor allem Güter von verschiedenen Versendern sowie eine tourenoptimierte Auslieferung an verschiedene Empfänger können mit einem Güterverteilzentrum abgewickelt werden.


Hochregallager

Ein Hochregallager ist ein Grundfläche sparendes, mittels Stahlkonstruktion in der Höhe ausgedehntes Lager, wo durch computergesteuerte Automatisierung die Einlagerung und Ausgabe von Ware erfolgt.


Huckepackverkehr

Der sog. Huckepack- oder Kombiverkehr hat zur Aufgabe, Güter des Straßenverkehrs auf einem Teil des Beförderungsweges in ihren Ladeeinheiten (z. B. Container), ohne die Güter selbst umzuladen, transportieren zu lassen. Die Beförderungsleistungen werden auf der Straße, per Schiene oder mit der Binnenschifffahrt durchgeführt.


Just-in-time

Just-in-time ist ein Schlagwort des modernen Logistikwesens. Knapp formuliert heißt es, für den richtigen Kunden die Verfügbarkeit des richtigen Produktes, in der richtigen Menge, im richtigen Zustand, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und zu den richtigen Kosten zu sichern.


Logistikzentrum

In einem Logistikzentrum sind eine Vielzahl logistischer Funktionen und Tätigkeiten an einem Ort konzentriert.


Make or Buy

Make or Buy sind Überlegungen von Unternehmern, ob sie etwas selber machen oder bei einem Dritten in Auftrag geben (siehe Outsourcing).


Outsourcing

Zur Reduzierung der Fertigungstiefe werden eigene Leistungen oder Artikel durch Dritte hergestellt.


Regionallager

Ein Bestandteil von logistischen Netzwerken zur Versorgung von Kunden sind Regionallager. SIe dienen der Lagerung von Sortimenten für eine definierte Region und werden von den Lieferanten entsprechend beliefert.


Verkehrsträger

Verkehrsträger sind Institutionen, die den externen Güterverkehr bewerkstelligen. Zu den verschiedenen Arten des Transports gehören Straße, Schiene, Wasser und Luft.


Zentrallager

Zentrallager werden auch als Verteillager bezeichnet.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Mirko Ellrich
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2005
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 03.04.2012