Big-Mac-Index


Der Big-Mac-Index vergleicht die Preise des Big Mac der Firma McDonald´s in verschiedenen Ländern dieser Erde. Durch die Umrechnung der inländischen Währungen zum aktuellen US-Dollar-Kurs werden diese untereinander mit einer stark vereinfachenden Methode verglichen.


Der Big Mag Index – Möglichkeiten und Grenzen

Möglichkeiten
Der Big Mac gilt so als ein guter und einfacher Indikator für die Kaufkraft einer Volkswirtschaft, zumal es ihn fast überall auf der Welt in standardisierter Größe, Zusammensetzung und Qualität gib – in über 140 Ländern. Seit über 40 Jahren wird der Burger – aufgrund von Auflagen und Franchiseverträgen – nahezu unverändert angeboten mit den Zutaten: Sesambrötchen, Rinderhackfleisch, Schmelzkäse, Salat, Gewürzgurke, Zwiebeln und Sauce. Änderungen ergeben sich nur aus kulturellen Gründen, wie das Beispiel Indien zeigt: der Maharaja Mac besteht u.a. aus Hühnerfleisch und einer anderen Soße.

Der Index wurde von der britischen Wochenzeitschrift für Wirtschaft, Politik und Kultur The Economist im Jahr 1986 erstmals veröffentlicht und wird seitdem regelmäßig erhoben. Mithilfe des Big-Mac-Index wollte die Fachzeitschrift nicht nur die Thematik der Wechselkurse und des Kaufkraftparitätenkurses leicht verständlich gestalten, sondern auch die Über- und Unterbewertungen einzelner Währungen aufzeigen.
Es wäre zudem möglich, durch das Vorgehen von McDonalds´, Zutaten aus der Umgebung zu beziehen und namhafte Markenhersteller als Lieferanten zu beziehen, die Inlandskaufkraft einer Volkswirtschaft wieder spiegeln.

Grenzen
Der Big-Mac-Index ist nur ein sehr grober Indikator, um Kaufkraftparitäten abzuschätzen. Die Wechselkurse werden kurzfristig nicht nur aus Preisentwicklungen und Güterströmen festgelegt, sondern z.B. auch durch Konjunkturentwicklungen und politischen Faktoren bestimmt. Eine eindeutige Darstellung der Kaufkraft ist durch Umrechnung der Burgerpreise mit den aktuellen Wechselkurs in der kurzen Frist nicht möglich.
Auch wenn der Index für eine langfristige Betrachtung herangezogen werden soll, ist seine Aussagekraft fraglich. Die Burgerpreise gelten zwar als einfache Messgröße zum Vergleich des landesüblichen Preisniveaus, es gibt aber eine Reihe von Einflussfaktoren auf den Preis, die nicht auf die lokale Kaufkraft zurückzuführen sind. So wird der Preis auch durch die regional unterschiedlichen Kosten der Hamburger-Produktion und die jeweilige Marktlage bestimmt, wie: ortsübliche Beschaffungskosten (Transport), Lohnkosten, Handelshemmnisse, Miet- und Energiekosten, Wohlstandsniveau in einem Land, inländische Nachfrage, Wettbewerbsintensität unter Schnellrestaurants in einem Land usw...
Des Weiteren ist der Preis von der inländischen Lage des Restaurants (Flughafen, Autobahn, Innenstadt) z.T. stark beeinflusst. Die Wertschätzung des Big Mac ist darüber hinaus in den einzelnen Ländern unterschiedlich. So gilt der Big Mac in den Industriestaaten eher als Gebrauchsgut, während er in den weniger entwickelten Ländern eher ein Luxusgut ist. Zudem ist es oftmals billiger, nationale Speisen zu kaufen.


Quelle: Klett
Autor: Dr. Petra Sauerborn
Ort: Bonn
Quellendatum: 2009