Tellurium


Beschreibung, Handhabung und Anwendung



Schüler experimentieren mit einem Tellurium (Bierwirth)

Das Tellurium (lateinisch tellus = Erde) ist ein Modell, das Sonne, Erde und Mond zeigt. Eine feststehende Lichtquelle stellt die Sonne dar. Beweglich an Hebelarmen sind Erde und Mond angeordnet, wobei unter der Erde noch eine Datumsscheibe angebracht ist.

Mit dem Tellurium können die Drehung der Erde um die eigene Achse, die Bewegungen des Mondes um die Erde und von Erde und Mond um die Sonne gezeigt werden. Es gibt Modelle, bei denen diese Bewegungen mit der Hand ausgeführt werden und auch solche mit Elektroantrieb.

Das Tellurium ist gut geeignet, vor allem die durch die Bewegungen der Himmelskörper verursachten unterschiedlichen Beleuchtungsverhältnisse auf der Erde zu zeigen und zu erklären. Im Einzelnen geht es um folgende Sachverhalte:
  • Entstehung von Tag und Nacht durch die Drehung der Erde um die eigene Achse;
  • Mondphasen als Ergebnis des Umlaufs des Mondes um die Erde;
  • Entstehung der Jahreszeiten durch den Umlauf der Erde (und des Mondes) um die Sonne; in diesem Zusammenhang auch das scheinbare "Pendeln" der Sonne zwischen den Wendekreisen, die Entstehung von Tag- und Nachtgleiche sowie Polartag und Polarnacht;
  • Entstehung der Gezeiten durch den Umlauf des Mondes um die Erde.
Das Tellurium ist somit auch geeignet, das Verständnis für die Entstehung der Klimazonen auf der Erde zu verbessern.

Wichtig bei der Arbeit mit dem Tellurium ist, die tatsächlichen Größen- und Entfernungsverhältnisse der im Modell dargestellten Himmelskörper nicht aus dem Blick zu verlieren. Realistisch darstellbar ist lediglich das Größenverhältnis von Erde und Mond. Bei einem Maßstab von 1:64 Mio. hat die Erde im Modell dann einen Durchmesser von etwa 20 cm. In diesem Maßstab würde der Abstand Erde – Mond etwa 6 m betragen, der Abstand Erde – Sonne aber fast 2.330 m. All dies ist – ganz abgesehen von der Größe der Sonne – im Modell natürlich nicht darstellbar. Es sollte aber deutlich betont werden, damit kein falsches Bild von der Größe und dem gegenseitigen Abstand der Himmelskörper im Weltraum entsteht.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Dr. Jürgen Bünstorf
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2008
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 02.04.2008