Infoblatt Entdeckung und Erforschung der Polargebiete


Lage, Beschreibung, Wettrennen zum Nord- und Südpol



Wettlauf um den Südpol (Klett)


Die Polargebiete

Die Gebiete der Erde in der Nähe der Pole, innerhalb der Polarkreise, nennt man Polargebiete. Zum nördlichen Polarkreis gehört die Arktis. Unter dem Eis befindet sich dort das Nordpolarmeer. Im südlichen Polargebiet liegt jedoch ein Kontinent, die Antarktis.


Polartag und Polarnacht

Zwischen den Polarkreisen (66,5 Grad nördlicher und südlicher Breite) und den Polen treten Polartag und Polarnacht auf. Polarnacht heißt, dass an einem Ort in 24 Stunden die Sonne nicht aufgeht. Die Polarnacht dauert am Polarkreis einen Tag, am Pol aber ein halbes Jahr. Umgekehrt geht während des Polartags die Sonne nicht unter. Man kann also um Mitternacht (wenn der Himmel klar ist) die Sonne sehen. In der Arktis ist der Polarsommer gleichzeitig mit unserem Sommer, in der Antarktis aber in unserem Winter.


Wettrennen zum Südpol

Die ersten Seefahrer, die sich in die Südpolargebiete wagten, suchten neuen Siedlungsraum für Menschen. Schnell stellte sich heraus, dass die harten Witterungsbedingungen dort die Gegend nicht bewohnbar machten. Aber die große Zahl von Robben und Walen machte die Südpolarregion interessant für Wal- und Robbenfänger.
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es einige Abenteurer, die den Südpol erreichen wollten. Dem Norweger Roald Amundsen, seit Kindheit fasziniert von den Polargebieten, gelang das am 14. Dezember 1911 als erstem Menschen. Im Oktober war er mit seinem Team von vier Begleitern auf Ski losgezogen, begleitet von Schlittenhunden.


Zu spät am Ziel

Ebenfalls im Oktober hatte sich eine britische Expedition, geleitet von Robert F. Scott, auf den Weg zum Südpol gemacht. Auch dem britischen Team gelang es, den Südpol zu erreichen – aber einen Monat später. Eines der Probleme dieser Expedition war der Einsatz von Ponys, die den Strapazen nicht gewachsen waren, und von Motorschlitten, die sich als unzuverlässig erwiesen. Bei dem Versuch, zu ihrem Basislager zurückzukehren, starben alle Teilnehmer der Expedition Scotts. Ein selbst für die Antarktis ungewöhnlicher Schlechtwettereinbruch war nur eine Ursache dafür. Die ungenügende Organisation und Ausrüstung der britischen Expedition waren die Hauptursachen für das Scheitern. So wurden nicht wie bei Amundsen Felle zum Wärmeschutz eingesetzt, sondern Stoffe und die Verpflegung war zu knapp berechnet.


Wer war Erster am Nordpol?

Der Amerikaner Cook gab an, 1908, nur begleitet von zwei Inuit, den Nordpol erreicht zu haben. Seine Beschreibung stimmt aber mit dem tatsächlichen Aussehen der Gegend nicht überein. Ebenfalls unglaubwürdig ist die Aussage des Amerikaners Peary, den Nordpol 1908 erreicht zu haben. Erst 1926 wurde der Nordpol mit Sicherheit erreicht – mit einem Luftschiff, das extra für diesen Zweck gebaut worden war. Zuvor waren verschiedene Versuche, den Nordpol zu erreichen, gescheitert. Man vermutet, dass der Brite Wally Herbert am 6. April 1969 der Erste war, der den Nordpol zu Lande erreichte.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Regina Woste
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2011
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 28.11.2011