Floating Cities


Das, was wir eigentlich eher mit Zukunftsromanen von Jules Verne oder Filmen wie „Waterworld“ verbinden, ist längst Wirklichkeit geworden. Als Folge des ständig zunehmenden Flächenverbrauchs und des Bevölkerungswachstums sowie der globalen Erwärmung und dem Anstieg des Meeresspiegels gibt es inzwischen eine Vielzahl von Plänen, wie Menschen auf und unter dem Meer in Städten leben können.
Der Architekt Vincent Callebaut hat z. B. eine Stadt entworfen (Material 49), die sich selbst versorgen kann. Abfälle werden recycelt, die Energieerzeugung übernehmen Solarzellen, Windräder und ein Wasserkraftwerk. Schadstoffemissionen sollen durch Recycling auf null reduziert werden. Grün bewachsene Berghänge sollen für Abwechslung vom ewigen Blau des Meeres sorgen. Ein künstlicher See inmitten von Lilypad soll Regenwasser zum Trinken sammeln und ganz autonom klären. Straßen und Autos sind in „Lilypad City“, in der ab 2100 etwa 50 000 Menschen leben sollen, nicht eingeplant. Was diese Amphibienstadt kosten soll, darüber schweigt der Architekt. Unbeantwortet sind bisher aber auch Fragen nach dem sozialen Miteinander oder danach, wie das Meer auf die Expansionsbestrebungen des Menschen und die neuen Formen der Nutzung reagieren wird.


Quelle: TERRA Erdkunde Ausgabe N
Verlag: Ernst Klett Verlag GmbH
Ort: Stuttgart, Leipzig
Quellendatum: 2011
Seite: S. 196/197
Bearbeitungsdatum: 01.08.2013