Station 5 - Carlinhos' Dach


(Die frühere Google Maps Anwendung benötigte zur Ausführung veraltete Technik, die von den meisten Browsern nicht mehr unterstützt wird. Deshalb wurde die Anwendung entfernt. Wir danken für Ihr Verständnis.)

Nachdem wir etwas über das Strom- und Wassersverteilungssystem der Favela erfahren haben, verspricht uns der Guide mit dem nächsten Haltepunkt einen besonderen Leckerbissen! Und er soll recht behalten: Oben auf Carlinhos' Dach bietet sich uns eine überwältigende 360° Panorama-Sicht über Rocinha. Ein Meer von Häusern, dicht an dicht; überall Menschen auf den Dächern, die sich sonnen, grillen oder mit ihren Kindern Drachen steigen lassen.


Blick auf Rocinha



(Fochtmann)

Da die Siedlung Rocinha vormals illegal angelegt wurde und die Bewohner ihre Häuser selber bauten, gibt es keine sicheren Daten über die Anzahl der Menschen, die im Slum wohnen. Die Schätzungen reichen von 160.000 bis zu 300.000 Menschen, die sich auf die ungefähr 54.000 Häuser verteilen.


Touristen-Look out



(Fochtmann)



(Fochtmann)

Die Touristen genießen die unglaubliche Aussicht über die Favela. Carlinho verdient an jedem Touristen für einen Ausflug auf sein Panoramadach ungefähr 2 €, bei 200 Touristen pro Tag in der Saison kein schlechtes Einkommen. Er ist ein gutes Beispiel für die Findigkeit der Einwohner, sich den Tourismus zu Nutze zu machen.


Das Häusermeer Rocinhas



(Fochtmann)



(Fochtmann)

Rocinha ist in 25 unterschiedliche Stadtviertel unterteilt, damit sich die Bewohner und Besucher einigermaßen zurechtfinden, zumal es zum großen Teil keine Straßennamen gibt.


São Conrado



(Fochtmann)

In der Ferne sind die Hochhäuser des reichen Nachbarviertels São Conrado zu erkennen. Der angrenzende Strand ist für arm und reich gleichermaßen zugänglich. Hier erholen sich die Slum-Bewohner an den Wochenenden. Von Rocinha aus ist er bequem zu Fuß zu erreichen.


Die Armenviertel Roupa Suja und Macega



(Fochtmann)

Roupa Suja und Macega sind die ärmsten Stadtviertel, da sie sich oben auf dem Berg in Risikogebieten befinden. Direkt am Berghang gelegen ohne schützende Vegetation leben die Bewohner in ständiger Gefahr bei einem großen Regen ihr Haus und ihr Leben durch Hangrutschungen zu verlieren. Die Menschen dort sind meist Neuankömmlinge, denn sie besetzen den letzten Rest an freier Besiedlungsfläche; Plätze, die bis dato geschmäht wurden. Die Häuser dort haben weder Elektrizität noch fließend Wasser.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Kay Fochtmann
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2011
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 21.11.2011