Infoblatt Potsdamer Havel


Die Havel - Verlauf und Nutzung

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Die gesamte Region ist mit einer reichen Vielfalt an eiszeitlichen Landschaften ausgestattet. Prägend für das heutige Landschaftsbild sind die als Folge der glazialen Prozesse entstandenen Niederungen und Talungen, welche die brandenburgische Fluss- und Seenlandschaft bestimmen. Vor allem das Schwinden des Permafrostbodens nach der letzten Eiszeit (Weichseleiszeit) und das Auftauen von eingeschlossenem Inlandeis (Toteis) führten dazu, dass die von den Gletschern überformte Landschaft ihre heutige Form erhielt. Zu den durch die Eiszeiten geschaffenen Formen zählen die zahlreichen Seen, die ringsum geschlossenen Vertiefungen in der Landoberfläche, die teilweise relativ steilen Böschungen und das unübersichtliche Gewässernetz. Durch den ständigen Wechsel von Flussläufen, Kanälen und Seen zählt die Region um Berlin zu einer der gewässerreichsten der Bundesrepublik.


Verlauf der Havel

Das Berliner Urstromtal war der Ausgangspunkt für die weitläufige Havelniederung bei Brandenburg. Sie sickert aus dem Diekenbruch bei Ankershagen im mecklenburgischen Seengebiet hervor und fließt zuerst nach Süden, hinter Berlin Richtung Westen, um über Potsdam, Brandenburg a. d. Havel und Rathenow bei Havelberg in die Elbe zu münden. Ihre Gesamtlänge beträgt 342 Kilometer. Der wichtigste Zufluss der Havel ist die Spree. Weitere Nebenflüsse sind Dosse und Nuthe. Der Fluss hat nur ein sehr geringes Gefälle – auf den fast 20 km der Potsdamer Landschaft beträgt es gerade einmal ein Meter. Die Havel zeigt in ihrem gesamten Verlauf das Verhalten eines typischen Flachlandflusses mit einer ausgeglichenen Niedrigwasserführung, die durch zahlreiche natürliche Überflutungsflächen (Retentionsflächen) sowohl im oberen als auch im mittleren Bereich positiv beeinflusst wird.
Durch die Einmündung der Spree wird die Havel nicht nur geographisch, sondern auch hydrologisch in zwei stark unterschiedliche Flussbereiche geteilt. Die Obere Havel von der Quelle bis zur Spreemündung ist von den hydrologischen Gegebenheiten her wesentlich weniger leistungsfähig als die Untere Havel, die erst durch den Abflussbeitrag der Spree zu einem beachtlichen Fluss wird.


Die Havelschifffahrt

Der erste Hinweis auf eine Benutzung der Havel (Habola) zu Schifffahrtszwecken ist bereits auf das Jahr 789 datiert. Die sich vom Göttin- bis in den Jungfernsee erstreckende Potsdamer Havel war bis 1876 Teil des Hauptfahrwassers der Unteren Havel-Wasserstraße. Der Bau des Sacrow-Paretzer-Kanals machte sie dann zu einem Nebenfahrwasser, das heute von der Berufsschifffahrt kaum noch genutzt wird und daher ein besonders ruhiges Revier für Sportboote darstellt. Der Sacrow-Paretzer-Kanal dagegen, die gerade Verbindung vom Jungfernsee unter Umgehung der Potsdamer Havel nach Paretz, führt ebenfalls durch einige Seen oder an deren Rand entlang. Auf ihm ist die Berufsschifffahrt recht intensiv. Mit den Eckpunkten Potsdam im Osten, dem Schwielowsee im Süden und Paretz im Westen bildet die Potsdamer Havel ein Dreieck mit einer Gesamtlänge von 30 Kilometern. Ihre Fließrichtung ist von Potsdam über den Schwielowsee Richtung Paretz. Die Potsdamer Havel besteht aus mehreren großen Seen, die durch kurze Flussstrecken verbunden sind, wie Tiefer See, Templiner See, Schwielowsee, Werdersche Havel, Großer und Kleiner Zernsee.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Lars Pennig, Wiebke Hebold
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2004
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 31.05.2012