Infoblatt Schwäbische Alb


Süddeutsches Schichtstufenland, Karst, Landwirtschaft



Schwäbische Alb: Blockbild des Landschaftsaufbaus (Klett)

Die Schwäbische Alb, seit 2015 ein UNESCO-Geopark, ist eine lang gezogene, teils bewaldete Hochfläche, die überwiegend aus Kalkstein besteht. Dieser Kalk stammt aus dem geologischen Zeitalter Jura. Infolge der hohen Wasserdurchlässigkeit und Löslichkeit des Kalkgesteins gegenüber anderen Gesteinsschichten haben sich die für diese Landschaft typischen Schichtstufen herausgebildet. Die höchste Erhebung ist mit 1.015 m ü. NN der Lemberg.


Süddeutsches Schichtstufenland

Unter den Mittelgebirgen nimmt das Süddeutsche Schichtstufenland eine Sonderrolle ein. Hier wurden die Gesteinsschichten des Deckgebirges bei der Auffaltung der Alpen nur wenig herausgehoben, dafür aber etwas gekippt. Im Nordwesten lagen sie daraufhin ein wenig höher. Deshalb wirkte hier die Abtragung besonders stark. Die Ränder der einzelnen Schichten wurden treppenförmig immer mehr nach Süden und Südosten zurückverlegt. Ein solcher Treppenrand ist in der Fränkischen Alb und der Schwäbischen Alb besonders gut zu erkennen. Die Schwäbische Alb weist in ihrem Mittelteil eine Stufenhöhe von gut 300 Metern auf. Mit der Eisenbahn oder dem Auto fährt man zwischen Stuttgart und Ulm die steile Stufe des Albrandes auf der "Geislinger Steige" hinauf. Früher konnte die Bahn diese Steigung nur mit einer zweiten Lokomotive überwinden. An einigen Stellen befinden sich vor den Schichtstufenrändern einzelne Erhebungen. Diese Berge bezeugen, dass die Schichtstufe früher bis hierhin reichte. Man nennt sie deshalb Zeugenberge.


Karst

Weite Teile der Schwäbischen Alb sind durch Lösungsvorgänge verkarstet. Typische Karsterscheinungen sind Trockentäler, Tropfsteinhöhlen, trichterförmige Einsenkungen (Dolinen) und Karstquellen, in denen versickertes Wasser wieder austritt. Sie entstehen folgendermaßen: Das Kalkgestein der Schwäbischen Alb ist von feinen Rissen durchzogen. Kohlensäurehaltiges Regenwasser dringt in die Risse ein. Das eindringende kohlensäurehaltige Wasser löst Kalkstein und verbreitert die Risse zu Spalten und Klüften. Das Regenwasser kann dadurch immer schneller versickern. Das Sickerwasser sammelt sich auf wasserundurchlässigen Schichten. Es entstehen unterirdische Wasserläufe, diese schaffen immer größere Hohlräume, die im Laufe der Jahrtausende zu wasserführenden Höhlen werden. Sinkt der unterirdische Wasserspiegel ab, so werden aus wasserführenden Höhlen Trockenhöhlen.


Landwirtschaft



Landwirtschaft in der Schwäbischen Alb (Picturemaxx)

Die steinigen und kargen Hochflächen der Schwäbischen Alb, die sich hier zwischen 700 und 800 Metern Höhe ausbreiten, erlauben Ackerbau lediglich in geringem Maße (vielfach Getreide). Auf den steinigen Böden in Verbindung mit dem wasserdurchlässigen karstigen Untergrund findet daher vorwiegend eine Beweidung durch Schafe statt. Während der Nordrand der Schwäbischen Alb meist mit geschlossenen Buchenwäldern bestanden ist, präsentieren sich weite Bereiche der Hochfläche waldfrei. Das Klima ist kühl-gemäßigt. In diesem Bereich der Alb fallen im Jahr rund 1.150 mm Niederschlag, im Winter liegt häufig eine Schneedecke.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Lars Pennig
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2004/2013
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 15.04.2013