Methoden des Dry Farming


Dry Farming, Bewässerungslandwirtschaft, Brachetechnik, Weizen, Niederschlag, Dürre

Die Hoffnung auf den "Garden in the Grasslands" beruhte bis 1880 auf der These, dass umgepflügter Boden mehr Feuchtigkeit aufnehmen und speichern könne und dass man so allmählich das Klima ändern könne. Denn höhere Verdunstung folge, die dann auch zu höheren Niederschläge führe. Warnungen wurden überhört, waren auch unerwünscht, weil sie den Besiedlungsprozess hätten verlangsamen können.

Die Dürren zwischen 1887 und 1895 brachten die ersten großen Rückschläge, aber auch die ersten ernsthaften Bemühungen um das Dry Farming. Dabei spielte auch eine neue, weniger dürreempfindliche Weizensorte eine Rolle.
Im Vordergrund stand die Brachetechnik: Felder wurden in lange Streifen aufgeteilt, von denen einer im Wechsel angebaut, der andere brach gelassen wurde, wobei er meist nach größeren Niederschlägen gepflügt und zunächst geeggt wurde. So wurden die Kapillaren zerstört, die Verdunstung sollte vermindert werden. Niederschläge aus zwei Jahren sollten also für eine Anbauperiode verfügbar gemacht werden. Dabei ergaben sich im Laufe der Jahrzehnte durch den Fortschritt der Brachetechnik erhebliche Veränderungen beim Speichereffekt, die allerdings die Feuchteproblematik nicht langfristig lösen konnten.
Jährlicher Winterweizenanbau auf der Basis der natürlichen Bodenfeuchtebilanz ist westlich von 100° w.L. nicht möglich, denn die Sommerbrache ergab nur eine unzureichende Steigerung der Bodenfeuchte, erhöhte aber die Bodenerosion und verschlechterte langfristig die Erträge.


Quelle: Lehrerband - TERRA Erdkunde SII. Landschaftszonen und Stadtökologie
Autor: H.-U. Bender u.a.
Verlag: Klett-Perthes
Ort: Gotha
Quellendatum: 1996
Seite: 113
Bearbeitungsdatum: 12.05.2006