Infoblatt Berlin in Zahlen


Tabellarische Übersicht über die wichtigsten Kennzahlen Berlins



Stadt in Ostdeutschland mit dem Status eines Bundeslandes, größte Stadt und Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Berlin ist umgeben vom Bundesland Brandenburg. Die seit Ende des 2. Weltkriegs geteilte Stadt wurde in einem Bundestagsbeschluss von 1991 zur neuen Hauptstadt des wiedervereinigten Deutschland erklärt. Bis dahin hatte ihr westlicher Teil als Exklave mit Sonderstatus auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gelegen.

Interaktive Satellitenkarte von Berlin (Google)


Geschichte

Im 12. Jh. Siedlungsbildung um die Burgen Köpenick und Spandau.
1230 - 1240: Entstehung der Fernhandelssiedlung Kölln auf einer Insel in der Spree, Gründung von Berlin auf dem rechten Spreeufer.
1359: Beitritt der Doppelstadt zur Hanse.
1415 fällt Berlin-Kölln an die Hohenzollern.
1432: Vereinigung der beiden Städte, 1470 Residenzstadt der Kurfürsten.
Um 1600 Einwohnerzahl aufgrund der Pest auf etwa 12.000 geschrumpft.
Ab 1631 muss Berlin im dreißigjährigen Krieg schwedische Truppenan beherbergen, diese fordern hohe Abgaben.
1640 - 1688 sorgt Friedrich Wilhelm, von Kurfürst von Brandenburg, für einen schnellen Aufschwung.
1701 - 1713: Sein Sohn Friedrich I. wird erster König von Preußen, Bau zahlreicher Prachtbauten.
1786: Bereits 150.000 Einwohner.
Während der Napoleonischen Kriege zeitweise von den Franzosen besetzt.
1848: Berlin eines der Zentren der Märzrevolution.
1870: Bereits 800.000 Einwohner.
1871: Hauptstadt des neu gegründeten Deutschen Reiches
Entwicklung zu einem wichtigen Industriezentrum, v.a. Maschinenbau, Elektro- und Textilindustrie.
Nach dem 1. Weltkrieg umfangreiche Eingemeindungen, nun 3.850.000 Einwohner.
1936: Olympische Spiele in Berlin.
Im 2. Weltkrieg Zerstörung großer Teile Berlins durch Luftangriffe, Artilleriefeuer und Straßenkämpfe.
1945 sind etwa 50.000 Gebäude zerstört, Einwohnerzahl auf 2,8 Millionen gesunken.
Berlin fällt nach dem Krieg in den sowjetischen Sektor.
1948: Regierungsbildung durch Ernst Reuter im Westteil Berlins; Blockade der Stadt durch sowjetische Truppen, Versorgung durch die Luftbrücke der Westmächte.
16. Juni 1953: Arbeiteraufstand in der DDR, von Bauarbeitern der Berliner Stalinallee ausgehend.
13. August 1961: Beginn der Bau der Berliner Mauer, welche Ost- und Westberlin voneinander trennt.
1967 - 1968: Westberlin wird Schauplatz von Demonstrationen der Studentenbewegung.
9. November 1989: Fall der Berliner Mauer.
1991: Berlin wird zur Bundeshauptstadt erklärt.
April 1999: Der Bundestag verlegt seinen Sitz offiziell nach Berlin.


Politik

11. Januar 1991: Die Verfassung Westberlins von 1950 bekommt für die ganze Stadt Gültigkeit, Wahl von Eberhard Diepgen (CDU) zum ersten Regierenden Bürgermeister von Gesamtberlin.
5. Mai 1996: Die Bürger Berlins entscheiden sich mit knapper Mehrheit für den Zusammenschluss mit Brandenburg, der jedoch am Votum der Brandenburger scheitert.
Landtagswahlen 1999: CDU 40,8 %, SPD 22,4 %, PDS 17,7 %, Bündnis 90/Grüne 9,9 %, FDP 2,2 %
Wahl zum Abgeordnetenhaus am 17.09.2006: SPD 30,8 %, CDU 21,3 %, Die Linke.PDS 13,4 %, B’90/Grüne 13,1 %, FDP 7,6 %
Koalition aus SPD und Linkspartei, amtierender Bürgermeister ist Klaus Wowereit.
Letzte Wahl zum Abgeordnetenhaus (18.09.2011): SPD 28,3 %, CDU 23,4 %, B’90/Grüne 17,6 %, Die Linke 11,7 %, Piraten 8,9 %, FDP 1,8 %
Große Koalition aus SPD und CDU, Bürgermeister ist erneut Klaus Wowereit.


Bevölkerung

Bevölkerung: 3.501.872 EW
Bevölkerungsdichte: 3.882 EW je km²
Jährlicher Wanderungssaldo: + 39.421
Ausländische Bevölkerung: 494.400 EW
Schüler: 423.408
Auszubildende: 46.622
Studierende: 153.694


Wirtschaft

Nach der staatlichen Teilung Deutschlands 1949 Einbindung des Ostteils in das planwirtschaftliche System der DDR, des Westteils in das marktwirtschaftliche System der BRD. Ostberlin wird Zentrum des DDR-Wirtschafts-, Finanz- und Handelswesens. Wichtigste Industrieerzeugnisse: Stahl, Gummi, Nahrungsmittel, chemische Produkte, Elektro- und Transportanlagen. Erweiterung der Spree, die über Kanäle mit der Ostsee verbunden ist, im Ostteil der Stadt zum Binnenhafen.
Die im 2. Weltkrieg völlig zerstörte Industrie Westberlins kann sich Anfang der fünfziger Jahre durch die Unterstützung der westlichen Siegermächte und zahlreiche Förderprogramme der Bundesregierung erholen. Westberlin entwickelt sich zu einem bedeutenden Standort der Elektro- und Elektronikindustrie sowie der Maschinenbau-, Metall-, Textil-, Bekleidungs-, Druck-, Nahrungsmittel- und chemischen Industrie. Es wird Zentrum des internationalen Finanzwesens, der Wissenschaft und Forschung sowie der Filmindustrie. Über Transitwege (Schiene, Autobahn, Schifffahrtskanäle) und regelmäßigen Luftverkehr ist die Stadt mit der Bundesrepublik verbunden.
Nach der Wiedervereinigung Privatisierung der Volkseigenen Betriebe (VEB) in Ostberlin.
Berlin ist u. a. Veranstaltungsort der Berlinale, der Internationalen Grünen Woche, der größten Landwirtschaftsmesse Deutschlands, sowie der Internationalen Funkausstellung.

Landwirtschaftlich genutzte Fläche (mit Hamburg und Bremen): 3.780 ha
Beschäftigte in Land- und Forstwirtschaft, Fischerei: 500
Beschäftigte im produzierenden Gewerbe: 214.900
Beschäftigte in Handel, Gastgewerbe und Verkehr: 440.400
Beschäftigte in sonstigen Dienstleistungsbetrieben: 1.050.200
Arbeitslosenquote: 12,3 %
Bruttoinlandsprodukt: 101,39 Mrd. EUR
Einnahmen der öffentlichen Haushalte: 22.285 Mio. EUR
davon Steuereinnahmen: 17.297 Mio. EUR
Ausgaben der öffentlichen Haushalte: 23.263 Mio. EUR
Straßen des überörtlichen Verkehrs: 246 km
Bestand an Kraftfahrzeugen: 1.304.550


Administrative Gliederung

Landeshauptstadt: Berlin
Landesfläche: 891,5 km²
1 kreisfreie Stadt

Bezirke Einwohner

Mitte 333.199
Friedrichshain-Kreuzberg 270.158
Pankow 370.938
Charlottenburg-Wilmersdorf 320.458
Spandau 226.240
Steglitz-Zehlendorf 295.737
Tempelhof-Schöneberg 336.144
Neukölln 312.158
Treptow-Köpenick 242.583
Marzahn-Hellersdorf 249.982
Lichtenberg 261.617
Reinickendorf 241.511


Flächengrößter Bezirk: Treptow-Köpenick (168,4 km²)
Flächenkleinster Bezirk: Friedrichshain-Kreuzberg (20,3 km²)


Physische Geographie

Berlin liegt in einem eiszeitlichen Urstromtal und wird von den Flüssen Havel, Spree und Panke durchflossen. Diese bilden mehrere Seen im Stadtgebiet: Der Große Wannsee, Tegeler See und Müggelsee sind beliebte Naherholungsgebiete. Die ehemaligen Auenwälder der Spree sind heute die Parks der Stadt (Treptower Park, Tiergarten). Höchste natürliche Erhebung: Müggelberge (115 Meter). Neben Gebäude- und Freiflächen (40,2 %) wird die Gesamtfläche Berlins auch von Wald (17,9 %) und Wasser (6,6 %) bedeckt.

Die längsten Flüsse
Länge in km

Spree
45
Havel
27


Die größten Seen
Fläche in ha

Großer Müggelsee
766
Tegeler See
380
Langer See
300
Großer Wannsee
274
Seddinsee
269




Quelle: Geographie Infothek
Autor: Lars Pennig, Kristian Uhlenbrock, Wiebke Hebold
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2012
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 23.08.2012