Vegetationszonen: Die Zone der Tropischen Regenwälder


Vegetationszone, Tropischer Regenwald, immerfeuchte Tropen und Subtropen, Äquatornähe, artenreichste Vegetationseinheit, immergrün



Tropischer Regenwald (Klett)


Verbreitung

Die Vegetationszone der Tropischen Regenwälder ist vorwiegend in den immerfeuchten Tropen und Subtropen in Äquatornähe verbreitet. Es gibt drei große tropische Regenwaldgebiete, eines im mittleren und westlichen Afrika (Kongobecken), eines in Südamerika (Amazonasbecken, mit dem größten zusammenhängenden Regenwaldgebiet der Erde) und ein weites Gebiet in Südostasien (Indien, Malaysia, Indonesien). Aber auch außeräquatorial gibt es kleinere Vorkommen des tropischen Regenwaldes, die in Australien, Ozeanien und Mittelamerika liegen.


Klima

In den hochtropischen Regionen gibt es ein ganzjährig gleich bleibendes Klima, es lassen sich keine Jahreszeiten unterscheiden – Temperatur, Niederschlag und Tageslänge sind kaum oder nur geringen Schwankungen unterworfen.
Die Tropischen Regenwälder entwickeln sich nur in einem ganzjährig nahezu einförmigen Klima mit Temperaturen von über 24 ° C. Über das ganze Jahr verteilt sich eine Regenmenge von mindestens 1.500 mm (vielfach werden Werte von 2.000 - 4.300 mm registriert, die meist zwei Spitzen aufweisen) und einer relativen Luftfeuchtigkeit von mehr als 75 bis 80 %. Etwa ein Drittel des Niederschlagswassers bleibt im mehrschichtigen Blätterdach der Bäume sowie des Untergehölzes hängen und verdunstet von dort unmittelbar.


Vegetation

Der Tropische Regenwald ist die artenreichste Vegetationseinheit der Erde (z. T. mehr als 100 Baumarten pro Hektar) und die charakteristische Pflanzenformation der immerfeuchten Tropen. Die Folge der Wachstumsbedingungen ist ein üppiges Vegetationswachstum. Die Bäume sind immergrün und haben häufig kräftige Blätter als Schutz vor den starken Niederschlägen. Der Laubwechsel verteilt sich über das ganze Jahr, ebenso die Blüte und die Fruchtreife. Das Holz zeigt keine Jahresringe, da ganzjährig ein gleichmäßiges Dickenwachstum möglich ist.
Gekennzeichnet ist der Tropische Regenwald durch drei (selten durch fünf) Baumstockwerke: das obere besteht aus 50 - 60 m hohen Baumriesen, dabei wird die Standfestigkeit durch kräftige Brettwurzeln erhöht; das mittlere aus 30 - 40 m hohen Bäumen, die ein geschlossenes Kronendach bilden; das untere erreicht 15 m Höhe und besteht meist aus Jungpflanzen. Durch den Lichtmangel in der Bodenregion fehlt eine Krautschicht fast vollständig. Der Wald ist reich an Lianen, die sich zum Licht hinaufranken und deren Stämme bis zu 20 cm Dicke haben können; Baumgräser machen den Regenwald oft undurchdringlich.
Aufgrund der hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit werden diese organischen Substanzen schnell abgebaut und stehen dem Boden als Nährstoff zur Verfügung. Diese schnelle Wiederaufnahme und Rückführung von Nährstoffen in die Vegetation ist der Grund dafür, dass der Regenwaldboden verhältnismäßig nährstoffarm ist.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Susanne Heise
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2003
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 26.01.2006