Karte von Feuerland (1663)


Karte



Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden

Die Inselgruppe an der südlichen Spitze Südamerikas ist erstmals durch den portugiesischen Seefahrer Fernando Magellan bekannt geworden, der die nach ihm benannte Meerenge von 600 km Länge in 21tägiger Fahrt 1520 durchsegelte und mit drei ihm verbliebenen Schiffen das Meer auf der Westseite des amerikanischen Kontinents erreichte.

Das südliche an die Meerenge grenzende Land bezeichnete Magallan wegen der vielen kleinen Feuer, die dort nachts von den Bewohnern entzündet wurden, „Tierra del Fuego – Feuerland“. Das Innere der Insel blieb noch lange Zeit unbekannt, wie die hier abgebildete Karte aus Joan Blaeus 12bändigem Atlas von 1663 zeigt.

Lediglich die Ufer der Seestraße wurden erfasst und bereits auf den ersten nach Magellans gezeichneten Karten dargestellt. Das Land rechts der Straße nannten die Seefahrer wegen der riesenhaften Menschen, die sie dort antrafen, Patagonien. Drei dieser Giganten sind neben der Kartusche am unteren Kartenrand abgebildet.

Dargestellt ist auch die Argentinien vorgelagerte Staateninsel, die 1616 von der niederländischen Expedition unter Leitung von Jacob le Maire entdeckt wurde. Magellan hielt die Insel für einen Teil des gesuchten Südlandes. Auf der Weiterfahrt entdeckte le Maire auch Kap Horn an der Südspitze Feuerlands, das seinen Namen nach der gleichnamigen holländischen Hafenstadt erhielt.

Erstmals herausgegeben wurde die Karte 1635 von Willem Blaeu, dem Begründer der Amsterdamer Kartenoffizin. Er widmete sie Constantijn Huygens, einem holländischen Rechtsgelehrten und Dichter seiner Zeit.


Quelle: Haack Geographisch-Kartographischer Kalender 2004
Autor: Georg Zimmermann
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2003
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 20.01.2006