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ESA-Projekt Meteosat


Wetterbeobachtung mit Satelliten

Die genaue Vorhersage des Wetters ist heutzutage enorm wichtig. Ob die Warnung vor Stürmen oder auch ‚nur‘ die Temperaturen für das nächste Wochenende. Viel in unserem Alltag hängt von der Wetterentwicklung der kommenden Tage ab. Früher konnten sich die Experten dabei hauptsächlich auf die Daten von Wetterstationen am Boden stützen. Oder sie verwendeten sogenannte Wetterballone und Flugzeuge mit entsprechenden Instrumenten an Bord. Mit der Entwicklung der Raumfahrt ab den 1950er Jahren kamen jedoch neue Möglichkeiten hinzu. Der Einsatz von Satelliten zur Wetterbeobachtung liefert den Wissenschaftlern seitdem zahlreiche Daten. Daraus können diese recht zuverlässige Vorhersagen für bis zu fünf Tage entwickeln.

Verschiedene Organisationen schicken dafür die notwendigen Satelliten in eine Erdumlaufbahn. Diese umkreisen dann die Erde und sammeln auf ihrem Weg die Daten, die die Wissenschaftler für ihre Arbeit benötigen. Eine dieser Organisationen ist EUMETSAT (eine Abkürzung für "European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites" oder auf Deutsch "Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten"). An EUMETSAT beteiligen sich 25 europäische Staaten, darunter auch Deutschland. Die Organisation betreibt verschiedene Satelliten, so zum Beispiel die METEOSAT-Wettersatelliten. METEOSAT steht dabei für "Meteorological satellite" oder auf Deutsch "meteorologischer Satellit". Die Satelliten werden in enger Kooperation mit der Europäischen Raumfahrtagentur ESA entwickelt.



Abbildung eines METEOSAT-Satelliten (Klett)

Der erste Satellit des METEOSAT-Projekts startete 1977 ins All. Ihm folgten zunächst sechs weitere Satelliten. Diese beobachteten seitdem das Wettergeschehen im Bereich des Nullmeridians und lieferten alle halbe Stunde Bilder der Wetterverhältnisse rund um die Erde. Seit dem Jahr 2004 werden die ersten sieben METEOSAT-Satelliten nach und nach durch neue Satelliten abgelöst. Diese haben modernere Instrumente an Bord und liefern dadurch bessere Daten. Zur weiteren Verbesserung arbeitet man schon an noch moderneren Satelliten. Diese sollen ab dem Jahr 2015 in die Erdumlaufbahn befördert werden. An der Entwicklung sind vor allem Firmen in den Ländern Deutschland und Frankreich beteiligt.

Es werden verschiedene Daten bestimmt. Der Wasserdampfgehalt in der mittleren Atmosphäre oder die Temperatur von Wolken-, Land- und Meeresoberflächen gehören zum Beispiel dazu. Die Satelliten beginnen mit der Messung am Südpol und beenden sie nach etwa 25 Minuten am Nordpol. Die Satelliten senden ihre Aufnahmen dann an die Bodenstation. Diese liegt in Italien in der Region Fucino. Von hier gelangen die Daten nach Deutschland. Das Kontrollzentrum für METEOSAT liegt in Darmstadt im Bundesland Hessen. In Darmstadt werden die Daten weiter verarbeitet. Erst dann können die Kunden das bearbeitete Material kaufen. Zu diesen Kunden zählt zum Beispiel der Deutsche Wetterdienst (DWD). Dieser erstellt mit Hilfe des von den METEOSAT-Satelliten aufgenommenen Wettergeschehens in der Atmosphäre seine Vorhersagen.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Kristian Uhlenbrock
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2012
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 21.09.2012