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Höhenschichten Südamerikas


zusammenfassende Darstellung der Höhenschichten Südamerikas



Karte Mittel- und Südamerikas mit Höhenschichten (Klett)

Südamerika nimmt eine Fläche von 17,8 Mill. km² ein und wird im Westen durch den Pazifischen Ozean, im Norden und Osten durch den Atlantischen Ozean begrenzt. Über eine Landbrücke ist es mit dem Nordamerikanischen Kontinent verbunden. Bei Betrachtung der Höhenschichtenkarte fällt eine deutliche Nord-Süd-Gliederung auf, wobei sich geologisch und morphologisch drei Großräume differenzieren lassen:
  • die Anden, die sich an der gesamten Pazifikküste erstrecken
  • ein weitläufiger Tieflandsbereich im Zentrum des Kontinents
  • das Brasilianische Bergland im Osten und das Bergland von Guyana im Norden



Anden (Kordilleren)

Die Anden sind ein lang gestreckter schmaler Faltengebirgskomplex, der sich vom Norden bis in die Südspitze des Kontinents ausdehnt und einer anhaltenden Gebirgsbildung unterworfen ist. Die Anden weisen durchgängig einen ausgeprägten Hochgebirgscharakter mit Höhen bis 7.000 m auf. Der nördlichste Abschnitt teilt sich in die Ost- und die Westkordillere auf, die durch den Fluss Magdalena, der sich ein tiefes Tal geschaffen hat, getrennt sind. Die höchsten Erhebungen des nördlichen Abschnittes liegen um 5.000 m.

Weiter nach Süden sind zwei parallele Höhenzüge entwickelt, welche ein Hochbecken einschließen, in dem sich auch die Hauptstadt Ecuadors (Quito) befindet. Die parallelen Höhenzüge sind durch eine Vielzahl an Vulkankegel geprägt, die Höhen zwischen 5.000 m und 6.300 m aufweisen.

An der Grenze zu Peru beginnen die Zentralanden, deren nahezu Nord-Süd ausgerichteten, parallelen Höhenzüge durch lang gestreckte Talfurchen durchzogen sind. Viele Flüsse, die das Amazonassystem speisen, haben hier ihren Ursprung. Um 20° südlicher Breite erreichen die Anden mit rund 800 km die größte Ost-West-Ausdehnung. Genau wie im nördlichen Teil markieren auch hier mächtige Stratovulkane mit weit über 6.000 m die höchsten Erhebungen. Zwischen den Gebirgsrücken befindet sich das Hochbecken Altiplano.

Südlich des 30. Breitengrades verschmälert sich das Kettengebirge wieder. Nördlich von Santiago befinden sich mit dem Aconcagua (6.959 m) und dem Mercedario (6.770 m) die höchsten Erhebungen des Kontinents. Bis zur Südspitze Südamerikas nehmen die Höhen stark ab und liegen im Durchschnitt bei 3.500 m. Der Gebirgskomplex zeigt sich aufgelockerter und besitzt keine geregelte Nord-Süd-Ausrichtung der Höhenzüge. Ganz im Süden im Patagonischen Tafelland fällt der Hochgebirgsbereich in einzelnen Stufen zur Ostküste hin ab.


Tiefland

Die Tieflandsbereiche im Zentrum Südamerikas sind morphologisch relativ eben und flach, wodurch sie sich deutlich von den umliegenden Gebirgskomplexen absetzen. Sie bestehen überwiegend aus Abtragungsmaterial der Anden und des Brasilianischen Berglandes, was die großen Ströme wie Amazonas und Parana angeschwemmt haben. Die durchschnittlichen Höhen liegen um 200 m, einige höher liegende Gebiete können auch bis 400 m erreichen. Nur einzelne Grundgebirgsinseln, wie beispielsweise in Argentinien, ragen aus dem Flachland heraus. Der nördliche Teil des Tieflands wird durch das weit verzweigte Stromsystem des Amazonas bestimmt, der südliche Teil durch das Flusssystem des Rio Parana. Dabei fallen die Tiefländer von den Gebirgsgebieten des Brasilianischen Berglandes in Schichten allmählich ab. Teilweise schließen sich die Tiefländer jedoch auch direkt an die Hochgebirgsbereiche der Anden an.


Brasilianisches Bergland und Bergland von Guyana

Brasilianisches Bergland und Bergland von Guyana gehören zu alten Grundgebirgsschilden, dessen Gebirgsbildungen seit vielen hundert Millionen Jahren abgeschlossen sind. Aufgrund dessen und der intensiven Verwitterung unter den tropischen und subtropischen Klimabedingungen, wurden die Grundgebirgssockel der beiden Berglandsbereiche überwiegend eingeebnet. So werden maximale Höhen von knapp unter 3.000 m erreicht. Die Bergländer sind in einzelne Schollen zerklüftet und werden durch eine Vielzahl von Flüssen durchzogen. Diese Flüsse, wie beispielsweise Sao Francisco und Tocantins, haben tiefe Täler in die Gebirgskomplexe geschnitten.

Im Norden des Kontinents zwischen Rio Orinoco und Atlantikküste befindet sich das Bergland von Guyana. Es ist zweigeteilt, wobei der östliche Teil durch die Rio Branco Senke vom westlichen Teil abgegrenzt wird. Die Höhenzüge des westlichen Teils sind mit knapp 3.000 m wesentlich höher als der östliche Teil mit durchschnittlich 1.000 m.

Durch das weitläufige Amazonasgebiet sind die beiden Grundgebirgsschilde voneinander getrennt. Südlich der Senke schließt sich das Brasilianische Bergland an, welches durch eine vielfältige Landschaftsformung geprägt ist. An der Atlantikküste befinden sich einzelne Grundgebirgsrücken und Hochflächen und im südlichen Teil ausgedehnte vulkanische Komplexe. Dieser Teil des Brasilianischen Berglands weist mit rund 2.000 m die höchsten Höhen auf. Zum Landesinneren erfolgt der Übergang zu Rumpfflächen und Schichtstufen, die durch Flüsse stark zerschnitten sind. Hier nehmen die Höhen deutlich ab und bewegen sich nur noch um 1.200 m.


Literatur

Knippert, U. & S. Wagner (Hrsg.) (2003): Alexander - Kombiatlas. Gotha.
Zeil, W. (1986): Geologie der Erde. Südamerika. Stuttgart.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Wolfgang Koppe
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2003
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 24.11.2011