Infoblatt Uranbergbau


Einleitende Informationen zum Thema Uranbergbau



Uranbergbau in Australien (Christoph Zauner)


Abbau

Natürliche radioaktive Stoffe wie Uran und seine Zerfallsprodukte kommen in Gesteinen in unterschiedlicher Konzentration vor. Ab einem Urangehalt von 0,1 % im Gestein beginnt man mit dem Abbau, erst dann ist er rentabel. Die bergmännische Förderung und Gewinnung von Uranerz erfolgt oberirdisch im Tagebau oder unterirdisch im Tief- oder Untertagebau. Dabei wird das Uranerz durch maschinell betriebene Abbaugeräte und durch Sprengungen zerkleinert und an die Oberfläche transportiert. Hier sortieren spezielle Sonden das Erz nach seinem Urangehalt. Gesteine mit einem sehr geringen oder keinem Urangehalt gelangen auf eine Abraumhalde. Das übrige Uranerz wird in eine Aufbereitungsanlage transportiert.


Aufbereitung

In der Aufbereitungsanlage wird das Uranerz durch Brechen und Mahlen mechanisch zerkleinert. Danach wird das Uranerz gelaugt. Man erhält eine uranhaltige Lösung, die gereinigt und von den Laugungsrückständen getrennt werden muss. Die Rückstände werden als Abfallschlämme in eine Schlammdeponie geleitet. Bei der Aufbereitung von einer Tonne Uranerz entsteht rund eine Tonne Schlamm. Das Endprodukt der Aufbereitung ist ein gelbes Gemisch, genannt "Yellow Cake". Es hat einen Urangehalt von ca. 70 - 75 % und wird als Ausgangsstoff für die weitere Verarbeitung, zum Beispiel zu Brennstäben für Atomkraftwerke, genutzt.


Umweltauswirkung

Auch nach der Stilllegung eines Uranbergwerkes beeinflussen die Hinterlassenschaften des Betriebes nachhaltig die Landschaft und die Lebenswelt der Menschen. Art und Ausmaß der Umweltveränderung und der bergbaubedingten Umweltschäden, sind abhängig von der Menge des Abraums, der Tiefe der Lagerstätte, der chemischen Zusammensetzung des Erzes und dem Verfahren zur Gewinnung des reinen Minerals aus dem Gestein.
Die sichtbaren Zeichen der intensiven Bergbau- und Aufbereitungstätigkeiten sind eine Vielzahl von Schachtanlagen, Halden, Schlammabsetzbecken, anderer Betriebsanlagen und Tagebaurestlöchern. Die Halden und Schlammdeponien enthalten neben Gesteinen auch viele radioaktive Stoffe, Schwermetalle und chemische Gifte. Diese Stoffe können als Staub verweht werden oder mit dem Niederschlag in den Boden und damit zum Grundwasser gelangen. Hier bilden die Schadstoffe eine große Gefahr für die Trinkwasserversorgung.
Durch die verstärkte Freisetzung von radioaktiven Stoffen erhöht sich die Strahlenbelastung in der unmittelbaren Umwelt. Außerdem kommt es zu Kontaminationen von Boden, Wasser und Luft.
Die Hinterlassenschaften des Bergbaus stellen eine große Gefahr für die Umwelt dar. Sie müssen auf lange Zeit gesichert und verwahrt werden.


Sanierung

Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen müssen z. B. die Abraumhalden und Schlammdeponien mit neuem Boden bedeckt und begrünt werden. Die Abdeckung muss vor Winderosion und vor dem Eindringen von Niederschlag schützen. Ehemalige Gebäude und Betriebsanlagen werden demontiert und fachgerecht entsorgt. Unterirdische Gruben und Tagebaurestlöcher müssen verfüllt oder geflutet werden.
Durch die Langlebigkeit der im Uranbergbau freigesetzten radioaktiven Stoffe und die große Menge an Abfällen, ist eine Sanierung der Gebiete im Sinne der Gefahrenbeseitigung nicht möglich. Daher wird eine möglichst sichere und lange Verwahrung der radioaktiven Stoffe angestrebt, um die schädlichen Auswirkungen so gut es geht zu begrenzen. Da die heutige Technik nicht über 10.000 Jahre wirksam ist, müssen sich auch noch zukünftige Generationen mit den Hinterlassenschaften des Uranbergbaus beschäftigen.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Sabine Seidel
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2005
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 27.03.2012