Infoblatt Öko-Siegel
Gütesiegel mit ökologischem Schwerpunkt
Bio-Siegel (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz)
Für viele Produkte gibt es Gütesiegel mit ökologischem Schwerpunkt, so z. B. für Lebensmittel, forstwirtschaftliche Produkte, Haushaltsprodukte, Textilien oder sogar Reisen. Ziel dieser Gütesiegel ist es, für den Verbraucher Produkte kenntlich zu machen, die in umweltverträglicher Weise angebaut, produziert oder verarbeitet worden sind oder deren Wirkung umweltverträglicher als von vergleichbaren anderen Produkten ist.
Auswahl an Öko-Siegeln
Kennzeichen für Haushaltsprodukte ist z. B. der Blaue Engel. Der Blaue Engel ist ein staatliches Umweltzeichen für Produkte, die als besonders umweltfreundlich bezeichnet werden können. Des Weiteren gibt es das FSC-Siegel, welches ein weltweites Zertifizierungssystem ist, dass Holzprodukte aus kontrollierter umwelt- und sozialverträglicher Herkunft kennzeichnet. Für besonders sparsame Informations-Technologie, Hifi- und Fernsehgeräte gibt es das Kennzeichen Energy Label der Gemeinschaft Energielabel Deutschland (GED). Die Zeichen EnergieVision - ok-Power, Worldwide Green oder Grüner Strom Label e. V. kennzeichnen Strom aus erneuerbaren Energien. Das Siegel VCD Auto-Umweltliste gibt Auskunft über die Umweltverträglichkeit von 300 untersuchten Fahrzeugen und das Umweltengagement der jeweiligen Hersteller. Auch im Tourismus gibt es Gütesiegel wie z. B. Visit, ein europäisches Netzwerk für nachhaltigen Tourismus oder Viabono, das für umweltverträglichen Tourismus steht. Für Textilien und Bekleidung gibt es auch Ökosiegel wie Naturtextil, welches soziale und ökologische Gesichtspunkte bei der Herstellung von Naturtextilien berücksichtigt. Kennzeichen wie Öko-Test stehen für vergleichende Warentests mit den Schwerpunkten Umweltverträglichkeit und Gesundheit, sei es in den Bereichen Lebensmittel, Wohnen und Haushalt, Textilien oder Reisen. Das Zeichen Stiftung Warentest steht für vergleichende Warentest mit dem Fokus auf die Qualität der Produkte.
Die "Öko / Bio" - Kennzeichnung für Lebensmittel
Lebensmittel dürfen nur dann mit Angaben wie "aus ökologischem Anbau" oder "biologisch erzeugt" beworben werden, wenn sie den Anforderungen der EG-Öko-Verordnung entsprechen. Diese wurde 1991 beschlossen. In ihr wird genau definiert, wie landwirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel erzeugt und hergestellt werden müssen, die als Öko-Produkte gekennzeichnet sind. Nach deren Vorschriften muss sich jedes Unternehmen einem Kontrollverfahren unterziehen, dass Lebensmittel des ökologischen Anbaus erzeugt, verarbeitet oder einführt. Der Hinweis, dass ein Lebensmittel aus ökologischem Anbau oder ökologischer Tierhaltung stammt, ist durch die Anschrift oder Codenummer der Kontrollstelle (z. B. DE-001-Öko-Kontrollstelle) feststellbar. Dabei steht DE für Deutschland und die Zahl ist die Codenummer der jeweiligen Kontrollstelle. Diese muss auf der Verpackung des Erzeugnisses angegeben sein. Die Codenummern in den einzelnen EU-Mitgliedsländern sind nicht einheitlich. Deshalb sind ausländische Bioprodukte für deutsche Verbraucher teilweise schwieriger an den Codenummern zu erkennen.
Erzeugnisse aus ökologischem Landbau
Besteht ein Produkt zu mindestens 95 Prozent aus Rohstoffen des ökologischen Landbaus, darf bei der Produktbezeichnung auf den ökologischen Landbau Bezug genommen werden (z. B. Öko-Müsli, Weizenflocken aus biologischem Anbau). Zusätzlich darf das EU-Öko-Siegel mit dem Schriftzug "Ökologischer Landbau" oder "Biologische Landwirtschaft" verwendet werden. Das EU-Öko-Siegel kann auch mit nationalen oder privatwirtschaftlichen Zeichen kombiniert werden. Für Erzeugnisse, die zu 70 Prozent aus ökologischem Landbau entstammen gilt, dass auf die biologische Landwirtschaft nur im Zutatenverzeichnis hingewiesen werden darf. EU-Öko-Siegel und Biosiegel dürfen jedoch nicht verwendet werden. Auf der Verpackung ist im gleichen Sichtfeld wie die Verkehrsbezeichnung anzugeben, dass X % der Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs nach den Grundregeln für die biologische Landwirtschaft gewonnen worden sind.
Verschiedene "Öko / Bio" - Zeichen für Lebensmittel
Biosiegel
Um die steigende Nachfrage nach Lebensmitteln aus ökologischem Landbau in Deutschland voranzutreiben, wurde Anfang 2001 ein bundeseinheitliches, leicht zu erkennendes Zeichen eingeführt – das Biosiegel. Ziel dieses Siegels ist es, den Verbrauchern den Einkauf von Öko-Produkten mit einer Vielzahl unterschiedlicher Siegel und Kennzeichen durch ein nationales Zeichen zu erleichtern. Das Biosiegel soll zusätzlich an den Öko-Produkten angebracht werden, um für den Verbraucher das Erkennen von Öko-Produkten durch ein immer wiederkehrendes Zeichen zu vereinfachen. Es beruht auf den EU-Standards und garantiert einzig die Erfüllung der EG-Öko-Verordnung. Zurzeit nutzen 4.023 Unternehmen das Bio-Siegel auf 64.145 Produkten (Stand:29. Februar 2012).
Weitere Öko-Siegel für Lebensmittel
Des Weiteren gibt es Siegel deutscher Anbauverbände, die ebenso der EU-Öko-Verordnung entsprechen. Beispiele hierfür sind z. B. Bioland oder Ecovin. Des Weiteren gibt es Siegel deutscher Anbauverbände, die ebenso der EU-Öko-Verordnung entsprechen. Beispiele hierfür sind z. B. Bioland oder Ecovin. Bioland wurde 1971 gegründet. Heute arbeiten über 5.443 Biobauern und 922 Lebensmittel-Hersteller wie Bäckereien, Metzgereien, Molkereien, Brauereien, Mühlen, Restaurants, Safthersteller nach den Bioland-Richtlinien. Bioland-Produkte sind in Hofläden, auf Wochenmärkten, in Naturkostgeschäften, in Supermärkten und über Lieferservice erhältlich. Bioland ist mit derzeit 5.443 ordentlichen Mitgliedern bzw. landwirtschaftlichen Betrieben als Verein organisiert (Stand: Januar 2011). Ecovin wurde 1985 gegründet und umfasst 215 Unternehmen mit einer Anbaufläche von 1.400 Hektar (Stand 2012). Die vertriebenen Produkte sind Wein, Sekt und Traubensaft. Weitere deutsche Anbauverbände sind: Biokreis, Demeter, Biopark, Ökosiegel, Naturland.
Es gibt auch Siegel für Öko-Handelsmarken wie u. a. BioBio bei Netto, Bio Wertkost bei Edeka, real.- Bio bei REAL oder REWE Bio bei Rewe. Auch existieren Bio-Marken wie Alnatura, Lebensbaum oder Bio.
Quelle: Geographie Infothek
Autor: Ria Baumann
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2005
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 05.10.2012
Autor: Ria Baumann
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2005
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 05.10.2012