Infoblatt Taro


Taro im Überblick



Taropflanze (Klett)


Einordnung

Taro ist eine Nahrungspflanze und gehört wie Maniok, Batate und Yams zu den stärkespeichernden tropischen Knollenfrüchten (Stärkeanteil 15 - 26 %). Am ehesten ist Taro mit Yams vergleichbar; in Statistiken werden oft beide zusammen angeführt. Es kursieren auch andere Bezeichnungen wie Cocoyam, Kolokasie oder Wasserbrotwurzel für die Pflanze. International hat sich "Taro" durchgesetzt. Es existieren unterschiedliche Varietäten wie Eddoe und Dasheen, außerdem viele verschiedene Lokalsorten.


Beschreibung

Durch seine auffallend großen, schildförmigen Blätter wirkt Taro sehr dekorativ. Die dunkelgrünen, deutlich geäderten Blätter haben einen ungefähren Durchmesser von 60 cm. Nicht ohne Grund werden sie auch als Elefantenohren bezeichnet.
Die zylindrische oder runde Hauptknolle der Pflanze kann ein Gewicht von bis zu 4 kg auf die Waage bringen. Sie erinnert ein wenig an eine übergroße Sellerieknolle. An der Hauptknolle wachsen mehrere kleine Tochterknollen. Die erdfarbene bis rötlich-violette Taroknolle hat im Innern je nach Sorte ein weißes bis weiß-rot-marmoriertes Fruchtfleisch. Die Stiele der Blätter entspringen direkt der Knolle. Die Pflanze kann in ihrer tropischen Heimat bis 2 m hoch werden.


Verbreitung / Anbaugebiete / Herkunft

Taro stammt ursprünglich aus Südostasien. In Assam, in Burma und in den Regenwäldern der Sunda-Inseln wächst Taro als wilde Sumpfpflanze. Bereits in der Antike gelangte das Knollengewächs nach China und Japan, mit Handelskarawanen in den Mittelmeerraum. Spanier brachten sie später in "die neue Welt".
Heute wächst die Knollenfrucht weltweit entsprechend ihrer klimatischen Anforderungen – in den feuchten Tropen und Subtropen.


Anbau / Standortansprüche

Ihrem Ursprung nach ist Taro eine tropische Sumpfpflanze. Taros brauchen für ihr Wachstum also viel Wasser. Normalerweise gedeihen sie erst ab 2.000 mm Niederschlag. Man kann die Bodenfeuchte durch Mulchabdeckung verbessern, so dass die Pflanze mit weniger Niederschlag auskommt. Sogar am Rande der Sahelzone soll so unter aufwändiger Pflege der Anbau von Taro noch möglich sein. Mancherorts pflanzt man Taro in tiefe Gruben, die das Grundwasser anzapfen.



Tarofeld (Rother)


Ernte und Lagerung

Die Ernte erfolgt 7 - 11 Monate nach dem Anbau in Handarbeit. Geerntet wird vorerst nur die Hauptknolle. Um eine möglichst gute Lagerfähigkeit zu gewährleisten, darf die Schale der Knollenfrucht bei der Ernte nicht verletzt werden. In speziellen Häusern mit guter Durchlüftung werden die Knollen gelagert. Bei der schwülwarmen Luft in den Tropen halten sie normalerweise nicht länger als sechs Wochen. Dunkel und kühl gelagert, kann die Haltbarkeit bis auf sechs Monate erhöht werden.


Verarbeitung

Taroknollen dienen dem Direktverzehr (allerdings nie roh!) oder der Gewinnung von Stärke. Ähnlich der Kartoffel lassen sich Taros nach dem Schälen kochen, aber auch rösten oder frittieren. Da die Knollen Reizstoffe enthalten, die Verdauungsbeschwerden oder Kratzen in Mund und Hals verursachen können, muss das Kochwasser wenigstens einmal gewechselt werden. Aus den jungen Blättern und Stielen der Pflanze kann ein spinatähnliches Gemüse zubereitet werden.
Man liest zum Teil Berichte, dass das Zerkleinern der Knolle "Insiderwissen" erfordert, da falsche Schnittrichtungen einen seifigen Geschmack der Mahlzeit nach sich ziehen würden.
In Thailand wird das Taromehl häufig zur Süßspeisenherstellung verwendet.


Wirtschaftliche Bedeutung

In den Verbreitungsräumen der Taropflanze wird diese vorwiegend zur Selbstversorgung der heimischen Bevölkerung angebaut. Bei einigen Völkern im pazifischen Raum gilt Taro als Grundnahrungsmittel.
Die weltweite Anbaufläche von Taro ist im Vergleich zu Maniok oder Batate sehr gering. Die größten Produzenten sind westafrikanische Staaten, darunter vor allem Nigeria (ca. 2,59 Mio. t in 2010), außerdem Kamerun (1,47 Mio. t) und Ghana (ca. 1,36 Mio. t). Doch auch China zählt mit etwa 1,77 Mio. t zur Gruppe der größten Produzenten (Daten nach FAO).


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Claudia Fischer
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2003
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 12.06.2012