Klassenrat


Funktionen und Regeln des Klassenrats

Der Klassenrat stammt aus der Freinet-Pädagogik und diente hier vor allem als demokratische Gesprächsrunde von Lehrkräften und Schülerschaft zu konkreten Momenten der Unterrichtsplanung und -gestaltung.
Inzwischen sind seine Funktionen erweitert worden. Hier können Probleme, Konflikte, Ungerechtigkeiten, aber auch die Vorbereitung der Klassenfahrt, ein Projekt usw. thematisiert werden.
  1. Der Klassenrat findet meist wöchentlich und unter dem Vorsitz eines Kindes (Präsidentin oder Präsident) statt, das in der Regel von der Klasse für einen bestimmten Zeitraum (Dauer nach Absprache) gewählt wird. Es kommt aber auch vor, dass der Vorsitz nach der Klassenliste rotiert.
  2. Für die Sitzungen gelten Regeln, die besprochen und von allen akzeptiert werden müssen. Die Regeln des Klassenrats:
    • alle sitzen im Kreis und können einander sehen
    • alle sprechen einander direkt an
    • zuhören, nur eine(r) redet
    • wenn ich nicht mehr zuhören kann, sage ich es
    • keine Außenseiter schaffen
    • es gibt keine Fehler
    • zum Thema reden
  3. Die Sitzungen haben eine Tagesordnung. Die Themen werden im Vorfeld z.B. in einem Briefkasten, an einer Wandzeitung oder direkt vor Beginn des Klassenrats gesammelt.
  4. Die Sitzungen werden protokolliert und die Protokolle ausgehängt.
  5. Für die Abstimmungen gelten verschiedene Verfahren. Es gibt Konsensbeschlüsse, Mehrheitsbeschlüsse und differenzierte Beschlüsse. Individuelle Bedürfnisse und die Kooperation aller sollten nicht in Widerspruch geraten. Besonders wichtig ist der Grundsatz: Jeder Mensch hat eine Stimme. Das gilt, wie alle anderen Regeln und Beschlüsse, auch für die Lehrkraft.



Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung
Autor: Bonn
Quellendatum: 2008
Seite: http://www.bpb.de/methodik/J4X0OC,0,0,Anzeige_einer_Methode.html?mid=319