Aus der Geschichte Indiens


Historischer Abriss zu Indien


Altertum: Frühe Hochkulturen im Industal

Indien blickt auf eine lange Geschichte zurück. Hier kannst du dich über einige wichtige Etappen aus dieser Geschichte informieren.
  • 2500-1700 v. Chr.
    Mohenjo-Daro im heutigen Pakistan ist eine blühende Stadt der so genannten Indus-Kultur. Vermutlich leben hier 50.000 Menschen. In Mohenjo-Daro gibt es schon ein weit verzweigtes Abwassersystem. Reiche Funde von Kunstwerken in den Ruinen der Stadt zeugen von einem hoch entwickelten Handwerk.
  • Um 1500 v. Chr.
    Hirtennomaden, die sich Arya (Arier) nennen, wandern aus Nordwesten ein. Aus ihrer Religion entstehen der Hinduismus und das Kastenwesen. Im Laufe der Jahrhunderte bilden sich im Norden des heutigen Indiens zahlreiche unabhängige Kleinstaaten. Die meisten von ihnen sind Königreiche. Hier entsteht im 5. Jahrhundert v. Chr. durch die Lehren des Siddhartha Gautama die Religion des Buddhismus. Als so genannter Erleuchteter erhält er den Ehrentitel Buddha („Erwachter“).
  • Etwa 273 – 232 v. Chr.
    Ein Großreich umfasst nahezu den gesamten indischen Subkontinent. Der Buddhismus wird Hauptreligion, dessen Lehren auf Säulen verkündet werden. Eine dieser Säulen ziert heute das Staatswappen von Indien.



Indisches Mittelalter

  • 300 – 1200
    Blühende Großreiche entstehen. In dieser Zeit werden von Buddhisten und Hindus auf dem Hochland von Dekkan zahlreiche Tempel und Klöster aus dem Fels gehauen. Nun breitet sich der Hinduismus über den ganzen Subkontinent aus.
  • 1206 – 1526
    Araber erobern weite Teile Nordindiens und gründen mehrere islamische Staaten. Der Süden bleibt hinduistisch.
  • 1504 – 1739
    Mongolische Eroberer errichten ein Großreich. In dieser Zeit entstehen zahlreiche berühmte Bauwerke wie das Taj Mahal, das der damalige Herrscher als Grabmal für seine Lieblingsfrau errichten lässt.



Kolonialzeit: Indien unter britischer Kolonialherrschaft

  • 1757 – 1947
    In zahlreichen Kriegen erobern die Briten nahezu den gesamten indischen Subkontinent und machen ihn zu einer Kolonie. Aufstände der indischen Bevölkerung werden von den britischen Truppen grausam niedergeschlagen und es folgt eine brutale Unterdrückung. 1876 erklärt sich die britische Königin zur Kaiserin von Indien. Hungersnöte lösen politische Unruhen aus. Schließlich bildet sich eine Unabhängigkeitsbewegung, deren führender Kopf Mahatma Gandhi ist.



Gandhi

  • 1869: Gandhi wird in Porbandar (Gujarat) als Sohn eines Kaufmanns geboren.
  • 1888 – 1891: Gandhi studiert Rechtswissenschaften in London.
  • 1891: Er arbeitet als Rechtsanwalt in Bombay.
  • 1893 – 1915: Gandhi geht als Anwalt nach Südafrika, wo er sich für die Menschenrechte der dort lebenden Inder einsetzt.
  • 1920: Gandhi übernimmt die Führung des Indian National Congress und organisiert die indische Unabhängigkeitsbewegung, wobei er das in Südafrika entwickelte Konzept des gewaltlosen Widerstandes (Satyagraha) anwendet.
  • 1942: Gandhi fordert die Unabhängigkeit Indiens und wird mehrmals inhaftiert.
  • 1947: Gandhi setzt sein Leben aufs Spiel, um Ausschreitungen zwischen Hindus und Muslimen in Kalkutta zu verhindern.
  • 1948: Gandhi wird von einem fanatischen Hindu beim Abendgebet erschossen.



1947: Unabhängigkeit Indiens und Teilung des Landes



Indien seit der Teilung 1947 (Klett)

1947 ist es endlich so weit: Die Unabhängigkeit von der britischen Fremdherrschaft ist gekommen. Da viele Muslime befürchten, im neuen Staat nicht gleichberechtigt zu sein, wird der indische Subkontinent in einen mehrheitlich hinduistischen Staat Indien und in einen muslimischen Staat Pakistan geteilt. Kaschmir im Norden wird geteilt und bis heute von beiden Staaten beansprucht.
Pakistan besteht anfangs aus zwei 1.000 km voneinander entfernten Staatsgebieten. 1971 erklärt Ostpakistan seine Unabhängigkeit von Pakistan und nennt sich fortan Bangladesch.
In Indien leben weit über 100 unterschiedliche Völker mit eigenen Sprachen und Schriftsystemen. Als Verwaltungs-, Unterrichts- und Wirtschaftssprache ist daher Englisch neben Hindi weiter eine verbindende Amtssprache.


ab 1950: Verfassung Indiens und politische Gliederung



Modernes Indien (Rother)

1950 tritt die neue Verfassung der Indischen Union in Kraft. Heute gliedert sich Indien in 28 Bundesstaaten und sieben Unionsterritorien. Diese sind in Distrikte, Kreise und Gemeinden unterteilt. Die Regierung in der Hauptstadt Neu-Delhi entscheidet unter anderem über die Außenpolitik und Verteidigung. Dagegen sind Bildung, Polizei und Landwirtschaft Sache der Bundesstaaten.
Nach der Überwindung zahlreicher Probleme aus der Zeit als britische Kolonie ist Indien heute auf dem Weg zu einem wirtschaftsstarken modernen Großstaat.


Quelle: Geographie Infothek
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2012
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 01.10.2012