Station 2 - Laboriaux


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Der Laboriaux ist einer der am höchsten gelegenen Orte der Favela und der erste Stop auf unserer Tour durch Rocinha. Von hier genießen wir den schönen Ausblick auf das Zentrum von Rio, die berühmte Christusstatue und den weißen Strand von Ipanema. Auch für die Bewohner ist der Laboriaux ein gern genutzter Aussichtspunkt - vor allem in den Abendstunden, wenn die Lichter des Zentrums von Rio die Stadt erleuchten, treffen sich die Bewohner Rocinhas, um die Aussicht zu genießen.
Rings um uns herum bestaunen wir den üppigen tropischen Regenwald Brasiliens. Anschließend laufen wir hinunter zur Hauptverkehrsstraße der Favela, wo wir Leo treffen, einen jungen Mann, der Kunsthandwerk an Touristen verkauft.


Der Süden Rio de Janeiros



(Fochtmann)

Blick vom Laboriaux auf Rios Südzone mit der Christusstatue. Man sagt, dass die Armen in Rio wenigstens die beste Aussicht genießen, wenn sie schon sonst keine materiellen Güter besitzen.


Ipanema



(Fochtmann)

Das Viertel und der gleichnamige Strand Ipanema von Rocinha aus gesehen. Obwohl die Entfernung zum Strand nur 10 Minuten beträgt, ist es für viele Bewohner ein besonderer Luxus, da sie sich den Busfahrpreis (umgerechnet ca. 1,20 €) nach Ipanema nur zu besonderen Anlässen leisten können, wie zum Beispiel zum Karneval.


Das Nachbarviertel Gavéa



(Fochtmann)



(Fochtmann)

Blick auf die Villen und Luxusapartments des an Rocinha angrenzenden Oberklasseviertels Gavéa, in welchem sich die Menschen mit hohen Mauern und Stacheldraht vor den armen - und in ihren Augen kriminellen - Bewohnern des Nachbarviertels schützen. Brasilien ist ein Land mit sehr starken sozialen Gegensätzen - in kaum einem Land der Welt sind Reichtum und Besitz so ungleich verteilt. Das zeigt sich auch im Straßenbild: sehr arme und sehr reiche Viertel trennt oftmals nur ein Straßenzug.


Atlantischer Regenwald



(Fochtmann)

Reste des Atlantischen Regenwalds, des typischen Küstenregenwalds, der einst, zu Zeiten der Entdecker, eine Fläche größer als England einnahm. Mittlerweile ist diese Vegetationsform auf 5 % ihrer ursprünglichen Größe geschrumpft, beherbergt aber immer noch eine größere Artenvielfalt als der Amazonasregenwald. Die Gründe für den bedrohlichen Rückgang dieses Tropenökosystems sind der Anbau von Zuckerrohrplantagen, Kaffeeanbau und die Holz- und Zellstoffgewinnung. Doch auch ehemals illegale Armensiedlungen wie Rocinha trugen ihren Teil zur Zerstörung des Regenwalds bei: Um neue Wohnfläche zu finden, ließ man sich dort nieder, wo noch niemand wohnte - im Wald. Dazu wurde dieser abgeholzt oder abgebrannt und die Auswirkungen dieses Raubbaus kann man jedes Jahr in den Nachrichten verfolgen, wenn Hüttensiedlungen durch andauernde Regenfälle vom Hang geschwemmt werden, da die Bodenerosion durch den Wegfall des Walds als natürlicher Wasserspeicher ungehindert voranschreiten kann.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Kay Fochtmann
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2011
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 21.11.2011