Rocinha


Die Favela Rocinha im Überblick

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Rocinha ist mit 250.000 Einwohnern, von denen die Mehrheit afrobrasilianischer Abstammung ist, die größte Favela Rio de Janeiros. Favela ist die brasilianische Bezeichnung für die Armenviertel des Landes. Ungefähr 1.000 Favelas gibt es allein im Stadtgebiet von Rio de Janeiro, die von insgesamt 800.000 Menschen bewohnt sind. Dies entspricht 13,3 % der Stadtbevölkerung.
Favelas entstanden im Zuge der in den 1960er Jahren einsetzenden großen Abwanderungsbewegung von Menschen aus dem armen, ländlichen Nordosten in den urbanen Südosten. Auf der Suche nach Arbeit und besseren Lebensbedingungen ließen sich die Landflüchtigen am Rand der großen Städte nieder. Die Bewohner der entstehenden informellen Siedlungen hatten aufgrund der illegalen Besetzung keine Grundrechte für ihr Land und es kam vor allem in der Anfangsphase häufig zu Räumungen der illegalen Siedlungen durch staatliche Gewalt. Doch je mehr Menschen aus dem armen Nordosten hinzuzogen, desto schwieriger wurde eine Umsiedlung, so dass mittlerweile zahlreiche Favelas anerkannte Stadtbezirke sind.
Anders als die meisten Favelas Rios befindet sich Rocinha nicht am Stadtrand, sondern liegt eingebettet zischen den zwei wohlhabendsten Stadtviertel Rios: Sao Conrado und Gávea. Diese einmalige Lage inmitten der touristisch geprägten Südzone Rios und ihre bloße Größe machen sie zur wohl bekanntesten Favela Brasiliens.
Rocinha heißt übersetzt 'Kleine Farm' und trägt diesen Namen deshalb, da zur damaligen Zeit wirklich mehrere Farmen bewirtschaftet wurden, deren Obst und Gemüse auf dem Markt verkauft wurde.



Typische Bebauung der Favela Rocinha (Fochtmann)


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Kay Fochtmann
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2011
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 21.11.2011