Infoblatt smart


Unternehmensgeschichte, Kennzahlen und Standorte, Produkte und Geschäftsfelder



smart - Homepage (www.smart.de)


Unternehmensgeschichte

Im Jahr 1993 entstand die Idee eines Kleinwagens bei der damaligen Mercedes-Benz AG (heute: Daimler AG). In einer Machbarkeitsstudie sollte das Vorhaben zunächst geprüft werden. Im März 1994 wurde schließlich ein Joint-Venture (dt.: Gemeinschaftsunternehmung) zwischen der Mercedes-Benz AG und SMH Automobile des Schweizer Uhrenherstellers swatch bekannt gegeben. Nicolas G. Hayek, Begründer der swatch-group, hatte die Vision eines unkonventionellen, kleinen und pfiffigen Autos. Das gemeinsame Produkt beider Unternehmen sollte den Namen "smart" tragen. Der Markenname setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von "swatch" und "mercedes" sowie aus dem Wort "art" (Kunst) zusammen. Alle Modelle des Unternehmens werden klein geschrieben. Im April 1994 wurde die Stadt Biel (Schweiz) als Unternehmenszentrale der neu gegründeten Micro Compact Car AG (MCC) bestimmt. In Renningen nahe Stuttgart wurde ab Juni 1994 der smart entwickelt. Bereits ein gutes Jahr später, im September 1995, erfolgte schließlich die Weltpremiere der smart Konzeptstudie auf der IAA in Frankfurt. Mitte Oktober 1995 fand die Grundsteinlegung des neuen smart Produktionswerkes in Hambach (Frankreich) statt.

Die offizielle Weltpremiere des smart city-coupé (heute: fortwo) erfolgte 1997 ebenfalls auf der IAA in Frankfurt. Ein Monat später wurde "smartville" offiziell eingeweiht, die smart Produktionsstätte in Hambach. Im November 1998 übernahm die damalige Daimler-Benz AG MCC smart zu 100 Prozent. Der Anteilseigner Hayek stieg aus dem Projekt aus, da er die ausufernden Entwicklungskosten nicht mittragen konnte. 1999 wurden die Geschäftsaktivitäten der Micro Compact Car smart GmbH von Biel nach Renningen übertragen. Im Zuge des Internet-Booms begann smart im Dezember 1999 als erster Automobilhersteller weltweit mit dem Verkauf von Automobilen über das Internet. Nach fünf Jahren Produktion von smart in Hambach wurden im Jahr 2002 insgesamt 430.000 abgesetzte Fahrzeuge gemeldet. In den darauf folgenden Jahren gab es wiederholt wirtschaftliche Probleme bei smart. Im Laufe des Jahres 2005 wurden mehrere smart Center in Deutschland geschlossen, die dem Vertrieb von smart Fahrzeugen dienten. Außerdem wurden die Produktpalette stark reduziert und Neuerungen gestoppt.


Kennzahlen und Standorte

Die Verteilung der Standorte des Unternehmens ist übersichtlich. Im baden-württembergischen Böblingen befindet sich gegenwärtig die Verwaltungszentrale. Am Böblinger Standort ist außerdem Daimler mit weiteren Unternehmensteilen vertreten. Nahe der saarländischen Grenze befindet sich im französischen Hambach die besagte smartville. In einer der modernsten Autofabriken arbeiten gegenwärtig etwa 2.000 Mitarbeiter in der Fertigung. Die Wahl für den Standort Hambach und nicht für den deutschen Standort in Lahr wurde von mehreren Faktoren bestimmt. Zum einen gab es für die altindustrielle Region finanzielle Beihilfen aus dem EU-Fond für strukturschwache Regionen. Durch die hohe Arbeitslosigkeit stand ein großer Pool an preiswerten Arbeitskräften zur Verfügung. Weiterhin war der Anschluss an eine Autobahn gegeben. Entscheidend war aber die Flächenverfügbarkeit. Smart besitzt mit ca. 10 Prozent eine nur sehr geringe Fertigungstiefe. Fast 90 Prozent der Fertigungsschritte werden von Zulieferern übernommen. Einige Zulieferer haben sich deshalb unmittelbar in räumlicher Nähe zum Stammwerk niedergelassen. Hier werden viele Bauteile zu Modulen zusammengesetzt und komplett in den laufenden Produktionsprozess der smart Fahrzeuge integriert. In diesem Zusammenhang wird auch von Modular Sourcing und Just-in-Time Lieferungen gesprochen. Die smart Fertigung wird also ohne Lagerhaltung durchgeführt und Bauteile werden erst angeliefert, wenn sie im Produktionsprozess im smart Werk benötigt werden. Ingesamt ist Produktionslinie von smart durch das Modular Sourcing und den Joint-Ventures stark auf die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen ausgerichtet. Dieses Outsourcing von Leistungen ist charakteristisch für die moderne Fertigung von Fahrzeugen. Alles in allem war das Unternehmen smart 2012 in 40 Märkten mit seinen Produkten präsent.


Produkte und Geschäftsfelder

Als erstes Modell wurde der smart city coupé im Oktober 1998 eingeführt. Im Jahr 2004 wurde dieses Modell in smart fortwo umbenannt. Der smart fortwo ist als heckgetriebenes Stadtauto konzipiert und hat zwei Sitze. Im Gegensatz zu anderen smart Modellen läuft der Absatz des fortwo sehr gut, so werden nach Unternehmensangaben mehr Fahrzeuge nachgefragt als Produktionskapazitäten vorhanden sind. Die Joint-Venture Firma Smart-BRABUS GmbH produzierte ab 1999 BRABUS smart fortwo Modelle, die optisch veredelt wurden. Ein weiteres Modell ist das fortwo cabrio, welches mit einem elektrisch zu öffnenden Stoffdach und herausnehmbaren Dachholmen ausgestattet ist. Neben weiteren Modellen wurde der smart forfour seit April 2004 angeboten. Allerdings konnte diese smart Version nicht die geplanten Absatzzahlen erreichen. So wurde bereits zwei Jahre später die Einstellung des smart forfour beschlossen. Damit reduziert sich die kleine Produktpalette von smart mit dem fortwo auf ein Modell. Das modernisierte Nachfolgemodell des smart Zweisitzers wurde im März 2007 auch in den USA eingeführt und bis dato 150.000 mal verkauft.
2008 feierte der smart „fortwo“ sein zehnjähriges Jubiläum und es zeigt sich: nach dieser Dekade wurden 1.000.000 Modelle in 37 Länder und 5 Kontinente ausgeliefert.
2009 wird der smart „fotwo electric drive“ als Stadtauto der Zukunft vorgestellt. 2010 bekommt die Familie der Elektrofahrzeuge von smart Zuwachs und zwar mit den Produkten „escooter“ und „ebike“. Das Hauptmotto ist: emissionsvermindert und leise.
Der SmartFortwo wird ab 2012 als massenproduziertes Elektroauto verfügbar sein. Ebenso wird es einen Nachfolger mit Heckantrieb und in zwei Radstandsversionen als Zwei- und Viertürer geben. Das Auto entsteht in Kooperation mit Renault. Auch dieser wird dann elektrisch auf die Straße geschickt, mit Batterien von Daimler und E-Motoren von Renault.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Mirko Ellrich
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2006
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 08.04.2012