Infoblatt Alaska


Überblick, Topographie, Klima, Wirtschaft, Ökologie und Geschichte

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Wrangellberge, St. Eliasberge (Rother)


Überblick

Alaska - aleutisch Alyaska: Großes Land
Alaska ist die größte Enklave der Erde und zugleich der nördlichste und westlichste Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika. Alaska nimmt 20 % der Fläche der USA ein und ist damit auch der größte der 50 Bundesstaaten. Die Hauptstadt ist Juneau im äußersten Südosten des Landes. Die größte Stadt und industrielles Zentrum Alaskas ist aber das im Süden gelegene Anchorage mit ca. 270.000 Einwohnern. Alaska hat eine Landfläche von 1.700.138 km und 710.231 Einwohner (Stand: 2010). Es gibt 258.058 Haushalte.

Die Altersstruktur von Alaska zeigte sich 2010 wie folgt:
  • bis 18 Jahre: 132.440 (18,7 %)
  • 18–64 Jahre: 522.853 (73,6 %)
  • ab 65 Jahre: 54.938 (7,7 %)
Das Durchschnittsalter beträgt 33,8 Jahre. 52,0 % der Bevölkerung ist männlich und 48,0 % ist weiblich.


Topographie

Alaska ist von Gebirgsketten durchzogen, was an der durchschnittlichen Höhe von 3.060 m ü NN deutlich wird. Durch den nördlichen Mittelteil des Landes zieht sich die Alaskakette, die im Mount Mc Kinley mit 6.198 m ihre höchste Erhebung findet, der höchste Berg Nordamerikas. Im arktischen Norden verläuft die Brookskette (bis 2.749 m), im Südwesten die Wrangel Mountains, die Waxell-Barkley Ridge und die Saint Ellias Mountains, die an Kanada grenzen.
Im äußersten Südosten, wo auch die Hauptstadt liegt, zieht sich ein schmaler Landzipfel ("Panhandle") entlang des Pazifiks, dessen meiste Orte nur mit dem Schiff oder dem Flugzeug zu erreichen sind.
Der größte Fluss des Landes ist der Yukon River. Er durchschneidet in Richtung Westen fließend die Mitte Alaskas. Seine Quelle findet man in den kanadischen Rocky Mountains, er mündet ins Beringmeer.
Alaska lässt sich in drei landschaftliche Großräume unterteilen.
  • die Küstenebene am Nordpolarsee
  • die Yukon-Niederung mit Berg- und Hügelland
  • die Gebirgskette entlang der Pazifikküste
Letztere ist ein geologisch recht instabiles Areal, in dem es gelegentlich zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommt. Die Südseite der Kette ist größtenteils vergletschert. Im Südosten ragt der größte außerpolare Gebirgsgletscher der Erde empor: Der Malaspina hat ein Ausmaß von 4.275 km².
Die besondere Topographie Alaskas ließ tausende von Seen entstehen, die größten davon am Übergang zum "Panhandle" im Südosten.


Klima

Außer in Südalaska und Südostalaska herrscht in ganz Alaska Permafrost. Das bedeutet, dass der Boden dauernd, bis zu 300 m tief, fest gefroren ist. Nur im Sommer taut die oberste Schicht für eine kurze Zeit auf. Trotzdem differieren die Klimazonen je nach Landesteil, so dass man generell drei Zonen unterscheiden kann:
  1. das maritime Wetter im Küstenbereich mit Teilen Südzentral-Alaskas (Seeklima)
  2. das Wetter im inneren Teil Alaskas mit der Westküste (Landklima)
  3. das Wetter im arktischen Bereich (Arktik-Klima)



(Land)Wirtschaft

Das Klima in Alaska bietet unfreundliche Bedingungen für die Landwirtschaft. Lediglich in den Flusstälern sind Anbaumöglichkeiten vorhanden, wenn die obersten Bodenschichten vom Frost befreit sind. Dort werden Getreide, Gemüse oder Futterpflanzen angebaut. Abseits der Landwirtschaft hat die Pelzzucht in Alaska Tradition und ist noch heute eine große Einnahmequelle für die Bewohner.
Im Bereich der großen Waldgebiete hat sich die Papier- und Holzindustrie angesiedelt. In den Bergen werden Kupfer, Blei, Zinn, Eisen, Gold und Silber abgebaut. Die Küstenregionen leben vom Fischfang und dem Export von Lachs und Kabeljau. Auf dem Energiemarkt kann Alaska ein reiches Kohlevorkommen vorweisen. Die Hauptrolle spielen jedoch die 1968 entdeckten riesigen Erdölreserven, die den Bau der Trans-Alaska-Pipeline zur Folge hatten.


Ökologie

Die für Menschen unwegsamen Landschaften ließen eine reiche Tier- und Pflanzenwelt weitgehend ungestört wachsen. Um sie dennoch vor menschlichen Einflüssen zu bewahren, wurde das Gebiet in der Küstenebene im Nordosten Alaskas von Dwight D. Eisenhower 1960 zum Naturschutzgebiet erklärt. Das sog. "Arctic National Wildlife Refuge" ist das nördlichste Naturschutzgebiet der USA. 1980 wurde es noch einmal vergrößert und misst nun 76 889 km², das sind 4,5 % der Fläche Alaskas. Die Hälfte des Gebietes ist unberührte Wildnis mit 45 Arten mariner und landlebender Säugetiere, 36 Fisch- und 180 Vogelarten.
Doch das einzigartige Ökosystem ist in Gefahr: Unter dem Gebiet werden bis zu 16 Milliarden Barrel Öl vermutet. Im März 2005 sprach sich der amerikanische Senat mit zwei Stimmen Mehrheit dafür aus, im Haushaltsentwurf für 2006 die Ausbeutung der Öl- und Gasvorkommen im Arctic National Wildlife Refuge zu erlauben.


Geschichte

Alaska ist vor allem ein großes Stück russischer Geschichte. Die ersten Siedler kamen vor 12.000 - 16.000 Jahren aus Sibirien. Ihr Weg führte über eine Landbrücke zwischen den Kontinenten Asien und Nordamerika, die erst vor rund 10.000 Jahren auseinander drifteten und durch die Beringstraße voneinander getrennt wurden.
Für die Russen war Alaska vor allem für den Pelzhandel interessant. Ab 1741 begannen ausgiebige Expeditionen, Russisch-Alaska blieb bis 1867 bestehen. Auch Spanien versuchte das Land zu erschließen, die Bemühungen erwiesen sich aber als zu kostspielig und unfruchtbar, so dass keine weiteren Expeditionen mehr stattfanden.
Nachdem der russische Pelzhandel durch die Ausrottung vieler Pelztierarten an seine Grenzen stieß, wurde Alaska zunehmend unrentabel und unattraktiv. Die Reise von Sankt Petersburg nach Alaska dauerte über ein halbes Jahr, was eine effektive Verwaltung unmöglich machte. Gleichzeitig wehrten sich die Ureinwohner zunehmend gegen ihre Verwalter.
1867 bot das US-Außenministerium unter William H. Seward dem russischen Zar Alexander II. den Kauf Alaskas für 6,8 Millionen Dollar an. Das vom Krimkrieg gebeutelte Russland stimmte zu. Zunächst wurde das neue US-Territorium als Department of Alaska von der Armee verwaltet, erst seit 1959 ist Alaska offizieller Bundesstaat der USA.
Die Mehrheit der Amerikaner war gegen den kostspieligen Deal, doch der vermeintliche Fehlkauf entpuppte sich als hervorragende Einnahmequelle: 1896 fand man im Klondikegebiet Gold, 1968 folgte die Entdeckung großer Erdölvorkommen.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Sophia Rieck
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2012
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 09.04.2012