Infoblatt Meteorologie


Meteorologie - das Wissen über das Wetter



Wetterstation (Lendl)


Das Wetter und seine Wissenschaft

Wenn sich zwei Menschen treffen, wird es nicht lange dauern und sie unterhalten sich über das Wetter. Das Wetter ist der momentane Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort. Die Wissenschaft, die sich mit dem Wetter beschäftigt, ist die Meteorologie. Meteorologen messen und beobachten Teilerscheinungen des Wetters, wie beispielsweise Temperatur, Luftdruck, Windstärke und -richtung, Niederschlag, Luftfeuchtigkeit und Bewölkung. Dies sind die meteorologischen Elemente. Sie werden täglich um 7, 14 und 21 Uhr an Wetterstationen gemessen.

Auswahl Meteorologischer Elemente (Klimaelemente)
Einheit Messgerät

Temperatur °C, °F, K Thermometer
Luftdruck hPa, mbar Barometer
Windgeschwindigkeit m / s Schalenkreuzanemometer
Windrichtung Himmelsrichtungen Windfahne, Windsack
Niederschlag l / m², mm Niederschlagsmesser
Luftfeuchtigkeit g / m³, % Hygrometer
Bewölkung



Auf der Grundlage dieser Messergebnisse und auf Beobachtungen von Satelliten oder Radargeräten stellen die Wissenschaftler mithilfe von Modellrechnungen mittels Computern Wettervorhersagen auf. Diese sind nicht nur für die tägliche Kleidungswahl, sondern auch für den Schiffs- und Flugverkehr und für die Katastrophenvorhersage bedeutend.


Was ist Klima?

Die täglichen Messergebnisse werden von den Meteorologen gesammelt und zusammengefasst. So werden z. B. Durchschnittstemperaturen und Niederschlagssummen ermittelt. Sammelt man diese Daten über einen Zeitraum von ca. 30 Jahren, so erhält man Informationen über die mittlere Ausprägung des täglichen Wetters. Dies ist das Klima. Klima ist also die Gesamtheit der meteorologischen Vorgänge in der Atmosphäre über einen längeren Zeitraum an einem bestimmten Ort. Das Wetter hingegen ist nur ein Augenblickszustand. Mit dem Klima beschäftigt sich die Klimatologie. Sie ist ein Teilgebiet der Meteorologie.


Klimafaktoren

Das Klima ist nicht überall gleich ausgeprägt. Verschiedene Faktoren verursachen, dass beispielsweise am Nordpol ein anderes Klima als am Äquator oder in München ein anderes Klima als in Hamburg existiert. Diese Klimafaktoren sind u. a.:
  • Geographische Breite: In hohen geographischen Breiten ist es kälter als in niedrigen, da die gleiche Menge Sonnenstrahlen an den Polen eine viel größere Fläche beleuchten muss als am Äquator. Die Ursache dafür liegt im Einfallswinkel der Sonnenstrahlen. Durch den großen Einfallwinkel am Äquator fällt dort die Erwärmung höher aus.




Klimafaktor geographischer Breite (Klett)

  • Lage zum Meer: In einem Ort am Meer fällt meist mehr Niederschlag als im Binnenland. Außerdem nehmen die Meere im Sommer Wärme auf, die sie im Winter wieder abgeben. Im Sommer hingegen wirken die Meere kühlend. So sind die Temperaturschwankungen am Meer geringer.
  • Höhenlage und Lage zu Gebirgen (Relief): Mit zunehmender Höhe nehmen die Temperaturen ab. Höher gelegene Orte haben also niedrigere Temperaturen. Die klimatischen Auswirkungen von Gebirgen zeigen sich auch am Harz: westlich davon fällt mehr Niederschlag als östlich, da der Wind in Mitteleuropa meistens aus Westen kommt. Luvseiten (dem Wind zugewandte Seiten) haben also höhere Niederschläge als Leeseiten (dem Wind abgewandt).
  • Bodenbedeckung: Auch die Bodenbedeckung beeinflusst das Klima. So erwärmen sich helle Gletscherflächen weniger stark als Gletscher, die mit Ruß bedeckt sind, da die hellen Flächen die Sonnenstrahlung stärker reflektieren. Auch in einer Stadt ist es wärmer als in ihrem Umland, weil der dunkle Asphalt mehr Strahlung aufnimmt als beispielsweise die hellen Wälder am Stadtrand.
Durch diese Faktoren wird das individuelle Klima eines Ortes beeinflusst. Daraus ergeben sich auch verschiedene Erscheinungen des täglichen Wetters, das dann häufig als Gesprächsthema herangezogen wird.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Matthias Forkel
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2012
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 18.05.2012