
Die Milleniumsziele
Zu Beginn des neuen Jahrhunderts wurde eine Bekenntnis zu Solidarität und Entschlossenheit im Kampf gegen die Armut in der Welt formuliert: im Jahr 2000 wurde die Milleniumserklärung der Vereinten Nationen verabschiedet. Die Unterzeichner versprachen, bis zum Jahr 2015 oder schon früher konkrete Zielvorgaben für die Förderung der Entwicklung und die Verminderung der Armut zu erreichen.
Die Milleniums-Entwicklungsziele
Die aus der Millenums-Erklärung hervorgehenden Milleniums-Entwicklungsziele sind in der Folge zusammengestellt.
1. Extreme Armut und Hunger beseitigen
- Die Zahl der Menschen, die von weniger als 1 US-$ pro Tag leben, soll um die Hälfte gesenkt werden.
- Der Anteil der Menschen, die unter Hunger leiden, soll um die Hälfte gesenkt werden.
- alle Jungen und Mädchen sollen eine vollständige Grundschulausbildung erhalten.
- In der Grund- und Mittelschulausbildung sollte bis zum Jahr 2005 und auf allen Ausbildungsstufen bis zum Jahr 2015 jede unterschiedliche Behandlung der Geschlechter beseitigt werden.
- Die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren soll um zwei Drittel gesenkt werden.
- Die Müttersterblichkeit soll um drei Viertel gesenkt werden.
- Die Ausbreitung von HIV/AIDS soll zum Stillstand gebracht und zum Rückzug gezwungen werden.
- Der Ausbruch von Malaria und anderer schwerer Krankheiten soll unterbunden und zum Rückzug gezwungen werden.
- Die Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung sollen in der nationalen Politik übernommen werden; dem Verlust von Umweltressourcen soll Einhalt geboten werden.
- Die Zahl der Menschen, die über keinen nachhaltigen Zugang zu gesundem Trinkwasser verfügen, soll um die Hälfte gesenkt werden.
- Bis zum Jahr 2020 sollen wesentliche Verbesserungen in den Lebensbedingungen von zumindest 100 Millionen Slumbewohnern erzielt werden.
- Ein offenes Handels- und Finanzsystem, das auf festen Regeln beruht, vorhersehbar ist und nicht diskriminierend wirkt, soll weiter ausgebaut werden. Dies schließt eine Verpflichtung zu guter Staatsführung, zur Entwicklung und zur Beseitigung der Armut sowohl auf nationaler wie auf internationaler Ebene ein.
- Auf die besonderen Bedürfnisse der am wenigsten entwickelten Länder muss entsprechend eingegangen werden. Dazu gehören der zoll- und quotenfreie Marktzugang für die Exporte dieser Länder; die verstärkte Schuldenerleichterung für die hoch verschuldeten armen Länder; die Streichung aller bilateralen öffentlichen Schulden dieser Länder; sowie eine großzügigere Entwicklungshilfe für Länder, die wirkliche Anstrengungen zur Senkung der Armut unternehmen.
- Auf die besonderen Bedürfnisse der Binnenstaaten und der kleinen Inselentwicklungsländer muss entsprechend eingegangen werden.
- Die Schuldenprobleme der Entwicklungsländer mit niedrigen und mittleren Einkommen müssen durch Maßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene umfassend und wirksam angegangen werden, damit ihre Schulden auf lange Sicht tragbar werden.
- In Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern soll für die Schaffung menschenwürdiger und produktiver Arbeitsplätze für junge Menschen gesorgt werden.
- In Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie sollen lebenswichtige Medikamente in den Entwicklungsländern zu erschwinglichen Preisen verfügbar gemacht werden.
- In Zusammenarbeit mit dem Privatsektor sollen die Vorteile der neuen Technologien, insbesondere der Informations- und Kommunikationstechnologien, verfügbar gemacht werden.
- Mittel für Sozialausgaben in ausreichendem Umfang bereit stellen
- die zerfallende Gesundheitsinfrastruktur wiederherstellen
- mehr Lehrerinnen einstellen, um Mädchen zum Schulbesuch zu ermutigen
- die Ungerechtigkeiten bei den öffentlichen Ausgaben für die Wasserversorgung beseitigen
- die Rechte von Frauen an Grund und Boden sichern
- in die Agrarforschung investieren
- neue Exportmärkte erschließen
- eine Vielzahl weiterer praxisorientierter Schritte unternehmen, um politische Handlungskonzepte zu verändern
- Institutionen verbessern und
- die Investitionen erhöhen.

Quelle: Klett
Autor: Dr. Petra Sauerborn
Ort: Bonn
Quellendatum: 2009
Autor: Dr. Petra Sauerborn
Ort: Bonn
Quellendatum: 2009