Bewässerungsflächen im chinesischen Ackerbau
Entwicklung der Bewässerungsfläche in der Volksrepublik China
Die Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen hat in China eine jahrtausendelange Tradition. Das Entstehen des chinesischen Gemeinwesens wird auch aus der Notwendigkeit heraus erklärt, ein gesellschaftliches Ordnungssystem zur Errichtung und Pflege großer Bewässerungsanlagen zu etablieren. Sowohl die chinesischen Kaiser als auch die kommunistischen Führer haben auf wasserwirtschaftliche Maßnahmen immer großen Wert gelegt.
Im dargestellten Zeitraum nahm der Anteil der bewässerten Fläche an der gesamten Ackerbaufläche von knapp 20 % auf knapp 50 % zu, was u. a. auf die Zunahme moderner Bewässerungsmöglichkeiten wie motorbetriebener Pumpenbewässerung zurückzuführen ist. Der starke Anstieg der bewässerten Flächen in der Herrschaftszeit Maos wurde durch großangelegte Massenkampagnen erreicht. Die Grafik zeigt auch, dass die Ausdehnung der Bewässerungsflächen in den letzten Jahrzehnten langsamer vor sich geht, da man an natürliche Grenzen des Bewässerungsfeldbaus stößt.
Es bestehen große regionale Unterschiede in der Verteilung von Bewässerungsflächen. Diese stehen in enger Beziehung zu den natürlichen Bedingungen (Klima, Böden), zur landwirtschaftlichen Anbauintensität und zu einer Reihe anderer Faktoren. So rentiert es sich für die Bauern im Umfeld der großen Städte mit ihrem großen ökonomischen Potenzial, den landwirtschaftlichen Anbau mit Hilfe verschiedener Bewässerungsmaßnahmen zu intensivieren, da sich dort z. B. für Gemüse entsprechend hohe Preise erzielen lassen.
Die Beckenlandschaften im Südosten und die Tiefländer der großen Flussebenen sind die Gebiete mit den höchsten Anteilen (bis über 90 %) im Nassfeldanbau. Sie sind gleichzeitig die wichtigsten Reisanbaugebiete Chinas und damit die "Reisschüsseln" des Landes. Die weitaus größte zusammenhängende Nassfeldanbauzone liegt im Südosten Chinas. Aber auch in der nordchinesischen Tiefebene, wo vor allem Weizen angebaut wird, werden hohe Anteile von über 60 % erreicht. Die Niederschläge reichen hier zwar für den Weizenanbau aus, aber durch die zusätzliche Bewässerung lassen sich bedeutend höhere Erträge erzielen. Die Abhängigkeit der Bewässerungsmöglichkeiten von den Bodenverhältnissen zeigt sich im Lössbergland. Aufgrund der hohen Durchlässigkeit des porösen Lösses kann sinnvollerweise nur in Talauen bewässert werden. Deshalb beträgt der Anteil der bewässerten Ackerbauflächen unter 20 %.
Demgegenüber weisen die Oasen in den ariden Trockengebiete des Westens naturgemäß mit über 90 % Bewässerung der Ackerflächen einen hohen Anteil auf, aber es ist nur ein inselhafter Anbau möglich.
Quelle: Geographie Infothek
Autor: Dr. Franz Xaver Heckl
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2004
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 17.05.2006
Autor: Dr. Franz Xaver Heckl
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2004
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 17.05.2006