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Infoblatt Buschfeuer


Informationen rund um Buschfeuer



Buschfeuer in Australien (Christoph Zauner)


Entstehung

In den Trockengebieten der Erde wüten regelmäßig verheerende Buschbrände. Besonders die alljährlichen Feuer in Kalifornien, Australien und dem Mittelmeerraum rufen ein immenses Medieninteresse hervor. In der Trockenzeit entfachen sich etwa nach Blitzschlag oder Brandstiftung gerade in ausgedehnten Gras- und Buschbeständen die typischen Buschfeuer, denen viele Tiere und regelmäßig auch Menschen zum Opfer fallen. Dabei bewirken heiße, trockene Tage mit starken Winden eine besonders hohe Waldbrandgefahr. Extreme Dürreperioden, wie z. B. durch das Wetterphänomen El Niño in Australien und Südamerika hervorgerufen, erhöhen die Feuergefahr drastisch. Die Vegetation, dominiert von Gräsern und Büschen (in Australien Eukalypten mit ihrem hohen Anteil an brennbaren, ätherischen Ölen) sowie zusätzlich einer großen Menge Streu, bietet dem Feuer Nahrung.
Zu den Nebeneffekten der Buschfeuer gehört eine starke Rauchentwicklung: In Städten wird Smogalarm ausgelöst, Menschen leiden unter Atembeschwerden, der Flugverkehr ist beeinträchtigt.


Feuerbekämpfung

Buschfeuer lassen sich nur mit großem personellen und technischen Aufwand bekämpfen und oft auch lediglich unter Kontrolle halten. Feuerlöschflugzeuge und -hubschrauber sind vor allem in unwegsamen Gelände die einzigen effektiven Löschmittel.
Brandschneisen sollen das Überspringen von Bränden auf angrenzende Gebiete verhindern. Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass unter bestimmten Bedingungen ein Funkenflug über bis zu 25 km möglich ist. Erst nachlassende Winde, ein deutlicher Temperaturrückgang und im Idealfall Regen führen zu einem Ende der Brände.
Die wichtigste Brandbekämpfung ist immer noch die Vorbeugung. Um die "fuel load", das heißt die Menge des brennbaren Materials, gering zu halten, werden vor allem in den USA und Australien regelmäßig kontrollierte Buschfeuer gelegt (prescribed burning), eine Praxis, die von Umweltschützern kritisiert, von Brandschutzexperten allerdings als unumgänglich erachtet wird.
Problematisch bei der Brandbekämpfung sind insbesondere unterirdische Brände, die auch durch starken Regen nicht gelöscht werden und mittels Infrarotsensoren aufgespürt werden müssen. Zunehmend helfen moderne Kommunikationssysteme bei der Brandbekämpfung. Ein in Australien im Januar 2003 eingeführtes Internet-basiertes Informationssystem ermöglicht es z. B. der Feuerwehr und anderen Katastrophenhelfern, sich ein aktuelles und umfassendes Bild der Buschfeuersituation zu verschaffen.


Anpassung an Brandereignisse

In den Trockengebieten der Erde haben sich Flora und Fauna dem Rhythmus von Feuer und Dürren angepasst. So ist eine Reihe von Bäumen durch ihre Rinde sehr gut vor mäßigen Buschfeuern geschützt. Erst durch die Hitze eines Buschfeuers öffnen sich die Samenkapseln vieler Pflanzen, dann erst kann der Samen keimen. Bereits kurze Zeit nach verheerenden Buschbränden können Pflanzen dank angepasster Überlebensstrategien wieder austreiben.



Buschfeuer am Straßenrand bei Undara / Queensland, Australien (Jens Aßmann)


Geschichte der australischen Buschfeuer

Australien hat eine lange Geschichte von schweren Buschbränden. So forderten Brände auf Tasmanien 1967 62 Menschenleben und zerstörten mehr als 1.400 Gebäude. In Victoria und South Australia kamen 1983 am so genannten "Ash Wednesday" 70 Menschen ums Leben, ganze Siedlungen wurden zerstört.
Die Brände, die im Dezember 1997 in New South Wales und Victoria rund 200.000 Hektar Buschland vernichteten, breiteten sich nach einer von El Niño verursachten extremen Dürreperiode aus. Im Januar 2002 erlebte die Region um Sydney die längste und intensivste Buschbrandkatastrophe in der australischen Geschichte. 650.000 Hektar Wald und Farmland verbrannten, Versicherungen schätzten den Gesamtschaden auf rund 40 Millionen Euro
. Während der Buschfeuersaison 2002/2003 von Oktober bis Januar wurden in ganz Australien 1,7 Mio. ha Buschland ein Raub der Flammen, insgesamt sieben Menschen verloren ihr Leben. Im Januar 2005 wurde die Halbinsel Eyre in Südaustralien von den schwersten Bränden der vergangenen 22 Jahre heimgesucht, die 145.000 ha Buschland vernichteten und acht Menschen das Leben kosteten. Weitere 150.000 ha wurden während der Saison 2005/2006 von Bränden zerstört. Die bisher verheerendsten Buschbrände in der australischen Geschichte ereigneten sich im Frühjahr 2009. Durch verschiedene Brandherde, teils von Brandstiftern entfacht, wurden mehr als 200 Menschen getötet. In den folgenden Jahren nahmen Ausmaß und Häufigkeit der Buschfeuer weiter zu, wenngleich die Zahl der Todesopfer meist deutlich geringer war. Wissenschaftler warnen für die Zukunft vor weitaus schlimmeren Brandkatastrophen angesichts extremer Trockenheit.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Sebastian Siebert, Kristian Uhlenbrock
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2002
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 17.05.2012
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