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Infoblatt Unternehmerische Zusammenarbeit im Dienstleistungssektor

Ziele, Formen und Folgen der Unternehmerischen Zusammenarbeit im Dienstleistungssektor


McDonalds Filiale (Kraus)

Ziele und Folgen der Zusammenarbeit
Im Dienstleistungsbereich gibt in zunehmenden Maße Tendenzen zur Entwicklung von Mehrbetriebsunternehmen oder unternehmensübergreifender Zusammenarbeit. Dabei gibt es verschiedene Formen der unternehmerischen Zusammenarbeit. Weit verbreitet sind Filialsysteme, Franchising, Einkaufsgemeinschaften und freiwillige Ketten. Ein Hauptziel dieser Kooperationen ist die interne Kostenersparnis, die durch die Zusammenarbeit realisiert werden kann. Nach außen können die kooperierenden Dienstleistungsunternehmen durch gemeinsame Werbung und ein identisches Auftreten (z. B. Angebot) den Bekanntheitsgrad steigern und somit höhere Umsätze generieren. Die gewählte Organisationsstruktur ist abhängig von den Marktbedingungen und der Art des Angebots. Im Bereich standardisierter Dienstleistungen mit niedriger Produktkomplexität und geringer Marktunsicherheit gewinnen hierarchische Organisationsformen, wie Filialsysteme von Mehrbetriebsunternehmen, an Bedeutung. Bei größerer Marktunsicherheit und höherer Produktkomplexität können andere Kooperationsformen zwischen selbstständigen Unternehmen angestrebt werden. Dadurch ist ein flexibleres Reagieren auf sich ändernde Markbedingungen möglich. Zusammenarbeit in Netzwerken (z. B. strategische Allianzen) tritt bei Dienstleistern auf, die ein durch hohe Marktunsicherheit gekennzeichnetes Angebot vorhalten. In Kooperationsformen eingebundene Unternehmen haben ein anderes Standortverhalten als unabhängige Wirtschaftseinheiten. Durch das gemeinsame Auftreten und mögliche höhere Umsätze können diese Dienstleistungsunternehmen attraktivere Standorte wählen (z. B. in höherrangigen Zentren). Die vergleichsweise schwächeren unabhängigen Wettbewerber finden sich dagegen in kostengünstigeren Randlagen oder lokalen Marktnischen. Sehr deutlich können die Folgen der Zusammenarbeit im Einzelhandel nachvollzogen werden. Große Einzelhandelsketten dominieren mittlerweile die umsatzattraktiven 1a-Lagen der Städte, während unabhängige Einzelhändler in Randlagen zu finden sind oder gar ganz vom Markt verschwinden.

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