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Infoblatt NABU

Der Naturschutzbund - Ziele und Kampagnen


NABU

Geschichte
Die Geschichte des Naturschutzbund (NABU) begann bereits im 19. Jahrhundert. Im Jahr 1899 wurde von Lina Hähnle der "Bund für Vogelschutz" (BfV) gegründet. Schon damals waren Erscheinungen wie Artenschwund, Wasser- und Luftverschmutzung, das Verschwinden von Hecken und die Trockenlegung von Feuchtgebieten keine Seltenheit. Die offensichtlich negativen Auswirkungen auf die Umwelt veranlassten einige Zeitgenossen zur Gründung des BfV, aus dem der heutige NABU hervorgegangen ist. Während der Anfangsjahre standen Kampagnen zur Rettung der Edelreiher und Paradiesvögel im Vordergrund. Diese Vogelarten wurden aufgrund ihrer prächtigen Federn stark bejagt. Die ersten Landesverbände wurden gegründet und zahlreiche Adlige beteiligten sich als Mitglieder beim BfV an der Naturschutzarbeit. Durch Kauf oder Pacht von schützenswerten Flächen konnten zahlreiche Schutzgebiete errichtet werden. Infolge des Ersten Weltkrieges und der späteren Weltwirtschaftskrise gingen die Mitgliederzahlen deutlich zurück. Weitere Schutzgebiete wurden dennoch käuflich erworben und u. a. an der Elbe der letzte deutsche Rückzugsraum für Biber unter Schutz gestellt. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden alle Landesverbände im "Reichsbund für Vogelschutz" (RfV) zusammengefasst und gleichgeschaltet.
Nach 1945 begann in Westdeutschland der behutsame Wiederaufbau unter dem alten Namen "Bund für Vogelschutz". Im Jahr 1966 erfolgte die Umbenennung in Deutscher Bund für Vogelschutz (DBV) und eine Umorganisation als Dachverband mit erstarkten Landesverbänden. Der Weißstorch als Wappenvogel symbolisiert fortan den DBV. Ab 1971 wird jährlich der Vogel des Jahres gekürt, um auf die besondere Gefährdung einzelner Vogelarten aufmerksam zu machen. Der erste Vogel des Jahres war der Wanderfalke, der zu jener Zeit noch bejagt wurde. Aufgrund dieser Kampagne und folgende Intensivschutzmaßnahmen kann der Wanderfalke heute als gerettet gelten. Eine besondere Aktion musste 1974 im Jahr der Mehlschwalbe gestartet werden. Ein früher Wintereinbruch überraschte die Mehl- und Rauchschwalben auf ihrem Zug in den Süden. Außerdem waren die Vögel durch das insektenarme Schlechtwetter stark geschwächt. Eine vom DBV gestartete Hilfsaktion transportierte schließlich per Bahn, Auto und Flugzeug mindestens 1 Million Schwalben in den Süden und verhinderte so einen Zusammenbruch der Bestände. Zu den weiteren Aktionen des DBV gehörte in den Folgejahren der Erwerb von Flächen, um sie in Schutzgebiete umzuwidmen. Im Jahr 1990 wurde die "Gesellschaft für Natur und Umwelt" in der DDR aufgelöst und gleichzeitig der "Naturschutzbund der DDR" gegründet. Innerhalb weniger Monate konnte mit dessen Hilfe das ehrgeizige DDR-Nationalparkprogramm durchgesetzt werden. Der westdeutsche DBV wurde in "Naturschutzbund Deutschland" umbenannt und mit dem ostdeutschen Pendant zum heutigen NABU vereinigt. Der 100. Geburtstag des NABU wurde 1999 mit einem Festakt in Stuttgart und einem Zukunftskongress in Hamburg begangen.

Im Kontext