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Infoblatt Lebensraum Wald

Entwicklung, Ökosystem und Waldtypen in Deutschland

Als Wald bezeichnet man eine Pflanzengesellschaft mit wild wachsenden hochwüchsigen Holzarten. Auch Sträucher, Kräuter und Moose zählen neben den Bäumen zum Artenbestand. Die größten Wälder der Erde sind der Tropische Regenwald um den Äquator und der Boreale Nadelwald in Kanada, Sibirien und Finnland. Nicht überall können Wälder wachsen, sie brauchen gewisse Temperaturen und Niederschläge. Ab einer bestimmten Höhe und geographischen Breite können sich keine zusammenhängenden Wälder mehr bilden (Waldgrenze), sondern nur noch einzelne Bäume wachsen. Bei starker Trockenheit oder Kälte bilden sich anstatt Wäldern Tundren, Wüsten oder Savannen aus. Wenn die Bedingungen dann noch karger werden und keine Bäume mehr wachsen, ist die Baumgrenze überschritten. Weltweit unterscheidet man je nach Breitengrad unterschiedliche Waldgürtel. Deutschland gehört zum Laub- und Mischwald der gemäßigten Zone, die ganz Mitteleuropa bedeckt. Die Charakterart dieser Zone ist die Edelkastanie. In Richtung Norden im gemäßigt kühlen Klima treten an die Stelle der wärmebedürftigen Arten zunehmend Rotbuchen, Trauben- und Stieleichen.
Die Waldfläche in Deutschland beträgt rund 11 Millionen Hektar, was einem Drittel der Staatsfläche entspricht. Davon sind rund 44 % in privater Hand, 32 % gehören Bund und Ländern und der Rest verteilt sich auf Körperschaften und Treuhand. Die Waldfläche in Deutschland wächst ständig weiter, in den vergangenen 15 Jahren um durchschnittlich 3.500 ha pro Jahr. Andererseits wird durch Versiegelungen auch Wald zerstört. Die Zunahme der Waldfläche resultiert aus Aufforstungen landwirtschaftlicher Brachflächen und eine schrittweise Bewaldung degenerierter Moorstandorte. Durch die Entwicklung der Forstwirtschaft im 19. Jahrhundert zählt Deutschland heute zu den waldreichsten Ländern in der EU. Mit 3,38 Mrd. m³ weist Deutschland nach Schweden, Frankreich und Finnland den größten absoluten Holzvorrat in Europa auf.

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