Geographie Infothek: EU-Agrarpolitik


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Infoblatt EU-Agrarpolitik

Das System der EU-Agrarpolitik im Überblick


Strohballen auf der Insel Rügen (René Storch)

Die Grundlagen der Gemeinsamen Agrarpolitik, Abkürzung GAP, wurden Ende der 1950er-Jahre geschaffen. Damals war die Kriegszeit mit Hunger und Lebensmittelknappheit noch in lebhafter Erinnerung. Schon vor der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) hatten viele europäische Staaten Marktordnungen zum Schutz ihrer Landwirtschaft geschaffen. Ein Ausgleich der Interessen von Bauern (möglichst hohe Erzeugerpreise) und Nichtbauern (möglichst niedrige Verbraucherpreise) ist in Industriestaaten durch freie Preisbildung nicht möglich. Die auf dem freien Markt und bei freier Einfuhr erzielbaren Preise für einheimische landwirtschaftliche Produkte würden die hiesigen Erzeugerkosten nicht decken. Deshalb wird der Agrarmarkt in allen hoch industrialisierten Staaten durch Marktordnungen reguliert. Sie legen beispielsweise Mindestpreise für Agrarprodukte fest und garantieren den Bauern die Abnahme ihrer Erzeugnisse zu diesen Preisen.
Möchte man exemplarisch die Bedeutung der EU-Osterweiterung für die europäische Agrarpolitik erfassen, muss man zunächst einen Blick auf die statistischen Veränderungen werfen, die sich durch den Beitritt von 12 Ländern bis zum Jahr 2007 ergeben haben. Besonders die Veränderungen bezüglich der landwirtschaftlichen Nutzfläche (+ 45 %) und der Beschäftigten in der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei (+ 136 %) lassen erahnen, dass eine gemeinsame Agrarpolitik bei diesem Thema besonders gefordert ist.

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