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Infoblatt Betriebsformen der Landwirtschaft

Landwirtschaftsbetriebe und landwirtschaftliche Produktionsformen


Betriebsformen der Landwirtschaft (Gabi Mörstedt)

In der Landwirtschaft werden die Betriebe in verschiedene Betriebsformen unterteilt. Die Betriebsform stellt die komplexe Gesamtheit eines Landwirtschaftsbetriebes dar, die sich aus der Kombination verschiedener Einzelfaktoren wie z. B. Betriebsgröße, Bodennutzung oder Produktionsziel zusammensetzt. Die Einteilung landwirtschaftlicher Betriebe in einzelne Betriebsformen geschieht durch die Zusammenfassung ähnlicher Betriebe zu Typen. Die Unterteilung in Betriebsformen trennt Landwirtschaftsbetriebe daher nach ihrer wesentlichen Struktur. Anfänglich unterschied man die Landwirtschaftsbetriebe nach der Art ihrer Bodennutzung. Daher gliederte man Betriebe u. a. in Getreidebaubetriebe oder Sonderkulturbetriebe. Heute teilt man die Landwirtschaftsbetriebe nach ihrem erwirtschafteten Einkommen in verschiedene Betriebsformen ein. Das geschieht durch die Ermittlung der Anteile landwirtschaftlicher Erzeugnisse am Betriebsergebnis abzüglich der variablen Kosten z. B. für Saatgut oder Dünger (Deckungsbeitrag). Wird mehr als 50 % des Deckungsbeitrages durch Marktfrüchte wie z. B. Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben erwirtschaftet, so spricht man von Marktfruchtbetrieben. Marktfrüchte sind agrarische Erzeugnisse, die nicht für die Eigenversorgung, sondern für den Verkauf am Markt angebaut werden. Marktfruchtbetriebe produzieren einerseits Intensivfrüchte wie z. B. Zuckerrüben und Kartoffeln und andererseits Extensivfrüchte wie z. B. Weizen, Hafer und Raps. Erwirtschaftet ein Landwirtschaftsbetrieb mehr als 50 % des Deckungsbeitrages durch Futterbau, u. a. durch Milchviehhaltung und zugehörigem Pflanzenbau, so spricht man von einem Futterbaubetrieb. Wird aber mehr als 50 % des Deckungsbeitrages durch die Veredelung wie z. B. Schweinemast und Geflügelhaltung erwirtschaftet, so spricht man von Veredelungsbetrieben. Ein Veredelungsbetrieb wandelt pflanzliche in tierische Agrarprodukte um, indem pflanzliche Produkte durch die Verfütterung zu tierischen Produkten wie z. B. Fleisch und Eier weiterverarbeitet werden. Erwirtschaftet ein Landwirtschaftsbetrieb mehr als 50 % des Deckungsbeitrages durch Dauerkulturen wie z. B. Obst, Wein und Hopfen, so spricht man von einem Dauerkulturbetrieb. Die Nutzung von Dauerkulturen erfolgt über mehrere Jahre, wobei in jedem Jahr erneut Ertrag mit ihnen erzielt wird. Wird mehr als 50 % des Deckungsbeitrages weder durch Marktfrüchte, noch durch Futterbau, Veredelung oder Dauerkulturbau erwirtschaftet, so spricht man von einem Gemischtbetrieb. Da sich viele Landwirtschaftsbetriebe auf einen Produktionszweig spezialisiert haben, ist die Zahl der Gemischtbetriebe rückgängig.

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