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Klopstock, Friedrich Gottlieb

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* 2. 7. 1724 in Quedlinburg
† 14. 3. 1803 in Hamburg


Nach einem Theologiestudium 1745–48 in Jena und Leipzig war Klopstock Hauslehrer; 1748 erschienen die ersten 3 Gesänge des „Heldengedichts“ Der Messias. 1751 ließ sich Klopstock in Kopenhagen nieder, wo ihm eine Lebensrente des dän. Königs zu materieller Unabhängigkeit verhalf. Die Bemühungen um die Gründung einer Akademie der Wissenschaften in Wien scheiterten 1768, ab 1770 lebte er in Hamburg.
Klopstocks literarisches Schaffen war über Jahrzehnte der Vollendung des Messias gewidmet: 1751 erschienen der 4. und 5. Gesang, 1773 lag das 20 Gesänge umfassende Werk vollständig vor (überarbeitete Neuausgaben 1781 und 1798). Die entscheidende Wirkung des Hexameterepos (zugrunde liegen das Johannesevangelium und die Offenbarung) ging von der z. T. durch Wortneubildungen und syntaktische Freiheit gewonnenen Ausdrucksvielfalt aus, die wegweisend für die Dichtung des Sturm und Drang wurde (Herder, Goethe); als Klopstock-Gemeinde bildete sich in Göttingen 1772 der „Hainbund“ (Voß), dem Klopstock 1774 beitrat. Eine kennzeichnende Ode ist Die Frühlingsfeier (V 1771), ein Lobpreis der göttlichen Allmacht angesichts des Wassertropfens wie des Gewittersturms, dem der Regenbogen folgt: „Siehe, nun kommt Jehova nicht mehr im Wetter; / In stillem, sanftem Säuseln / Kommt Jehova, / Und unter ihm neigt sich der Bogen des Friedens!“ Nationale kulturelle Eigenständigkeit und Unabhängigkeit von starrem Regelwerk forderte Klopstock in seiner Programmschrift Die dt. Gelehrtenrepublik (1. Teil 1774). Als „Bardiet“ (von lat. „barditus“ = Schlachtgesang) bezeichnete Klopstock sein Drama Hermanns Schlacht (1769), dem Hermann und die Fürsten (1784) und Hermanns Tod (1787) folgten.


Quelle: Ernst Klett Verlag GmbH
Ort: Stuttgart
Quellendatum: 2009

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